Conti-Zahlen zum dritten Quartal - Energiepreise drücken auf Bilanz
Am 10. November 2022 um 05:51 Uhr
Teilen
HANNOVER (dpa-AFX) - Bei Continental stehen am Donnerstag frische Geschäftszahlen an. Der Autozulieferer und Reifenhersteller war im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich in die Verlustzone abgerutscht. Unterm Strich gab es ein Minus von knapp 251 Millionen Euro nach 545 Millionen Euro Gewinn Mitte 2021. Wie viele andere Firmen belastete etwa der Chipmangel den Dax-Konzern aus Hannover, im weiteren Verlauf wurde aber etwas Entspannung erwartet. Zuletzt drückten auch gestiegene Kosten und Abschreibungen auf die Conti-Bilanz - einerseits wegen teurerer Energie und Logistik, zum anderen aufgrund höherer Zinsen und Wertberichtigungen in Russland.
Die Verbraucherpreise für Reifen könnten infolge der Inflation bei Rohstoffen noch zulegen. Konkurrent Pirelli gab im dritten Jahresviertel starke Preiserhöhungen an die Kunden weiter, ein großer Teil des Umsatzanstiegs war bei den Italienern darauf zurückzuführen.
Continental meldete im Herbst bereits gute Auftragseinträge, zum Beispiel für seine Displaytechnik. Bei Industrieschläuchen, die unter anderem in Klimaanlagen eingesetzt werden, kam es hingegen zu ernsten Qualitätsproblemen. Außerdem müssen sich die Hannoveraner zurzeit mit den Folgen eines Hackerangriffs auf die IT-Systeme auseinandersetzen./jap/DP/ngu
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).