Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer rechnet nach der unerwartetet Stagnation des Ifo-Index im Mai damit, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal nicht nennenswert steigen wird. "Alles in allem zeigen die heutigen Ifo-Zahlen, dass sich die weiter gestiegenen Geschäftserwartungen nicht so schnell in eine bessere Geschäftslage niederschlagen. Das stützt unsere Prognose, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal nicht zulegen dürfte, zumal wegen der ungewöhnlich milden Witterung Bautätigkeit ins erste Quartal vorgezogen wurde", schreibt Krämer in einem Kommentar.

Gleichwohl rechnet Krämer aus drei Gründen damit, dass es mit der Wirtschaft ab der Jahresmitte bergauf gehen wird: Die Stagnation des Geschäftsklimas im Mai habe auf einem Rückgang bei den Dienstleistungen beruht. In den anderen Sektoren, insbesondere im richtungsweisenden verarbeitenden Gewerbe, sei der Index gestiegen. Der Einkaufsmanagerindex für die Produktion in der Industrie und im Service-Sektor sei drei Mal hintereinander gestiegen. Die Bremswirkung höherer Zinsen und Energiepreise habe abgenommen.

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May 27, 2024 05:37 ET (09:37 GMT)