Bangalore (Reuters) - Boeing will die geplante Übernahme seines angeschlagenen Zulieferers Spirit AeroSystems einem Medienbericht zufolge größtenteils mit eigenen Aktien bezahlen.

Laut der Nachrichtenagentur "Bloomberg" würde Spirit dabei mit 35 Dollar je Aktie bewertet, das wären insgesamt gut vier Milliarden Dollar. Die Spirit-Aktionäre sollten allenfalls einen kleinen Teil in bar bekommen, berichtete "Bloomberg" unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut seien. Die Transaktion könne in den nächsten Tagen öffentlich gemacht werden. Boeing und Spirit wollten sich dazu nicht äußern.

Boeing will mit dem Rückkauf der ehemaligen Tochter die schlagzeilenträchtigen Qualitätsprobleme mit dem Kassenschlager Boeing 737 MAX in den Griff bekommen, für die sie Spirit AeroSystems mitverantwortlich macht. Das Unternehmen aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas habe unvollständige oder fehlerhafte Teile geliefert. Spirit war 2005 von Boing abgespalten worden und beliefert auch andere Flugzeugbauer wie Airbus. Der französisch-deutsche Konzern will aber auch künftig nicht von Zulieferteilen seines Erzrivalen Boeing abhängig sein. Daher müssen vor der Übernahme wohl einige Arbeitsprogramme aus Spirit herausgelöst werden, die dann Airbus selbst übernehmen würde. Das hatte die Verhandlungen verzögert.

Das Angebot von Boeing, über das "Bloomberg" berichtet, liegt knapp sechs Prozent über dem Schlusskurs der Spirit-Aktie vom Montag von 33,07 Dollar und 22 Prozent über dem Kurs von Ende Februar, als Boeing die Rückkaufpläne öffentlich gemacht hatte. Spirit hat allein im ersten Quartal einen Verlust von 617 Millionen Dollar erwirtschaftet.

(Bericht von Nilutpal Timsina; Geschrieben von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)