BNP Paribas : Großbank Societe Generale streicht 1600 Jobs
Am 09. April 2019 um 11:27 Uhr
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Paris (Reuters) - Die französische Großbank Societe Generale streicht 1600 Stellen vor allem im Firmenkundengeschäft und im Investmentbanking.
Die Sparte mit ihren noch 18.000 Mitarbeitern solle ihre Kapitalkosten wieder verdienen, sagte Severin Cabannes, der das Firmenkunden- und Investmentbanking-Geschäft leitet und zugleich Vize-Chef der Bank ist, am Dienstag. Nach einem Gewinneinbruch im vierten Quartal hatte Frankreichs drittgrößte Bank im Februar ihre Mittelfristziele eingedampft und Einsparungen von 500 Millionen Euro angekündigt.
In Frankreich sollten 750 Stellen durch freiwillige Regelungen wegfallen. In New York und London könne es auch zu Entlassungen kommen. Im Rahmen des Konzernumbaus wird die Societe Generale aus Aktivitäten wie dem Eigenhandel komplett aussteigen. Andere wie der Rohstoff- und der Anleihenhandel sollen verkleinert werden. Von einigen Kunden, die nicht genügend Erträge abwerfen, werde sich die Bank trennen, kündigte Cabannes an. Durch den am Konzernumbau will die Bank zehn Milliarden Euro an Kapital freisetzen.
Mit ihren Problemen im Investmentbanking steht die Societe Generale nicht alleine da. Das schwankungsanfällige Geschäft lief für viele Banken auch zu Beginn des laufenden Jahres schwach. So hat die Deutsche Bank nach Darstellung von Insidern im ersten Quartal vor allem im Wertpapierhandel kräftig an Boden verloren. Die Schweizer Großbank UBS hatte Ende März wegen der schwachen Einnahmen aus dem Handelsgeschäft ihre Gewinnziele infrage gestellt.
BNP Paribas ist die größte Bankengruppe Frankreichs. Das Nettobankprodukt (NBP) teilt sich wie folgt auf die einzelnen Aktivitäten auf: - Privatkundengeschäft (54%): Privatkundengeschäft in Frankreich (24,1% des NBP), in Belgien (14,6%) und Italien (10,2%). Der Rest des NBP (51,1%) stammt aus internationalen Aktivitäten und spezialisierten Finanzdienstleistungsaktivitäten (Verbraucherkredite, Immobilienkredite, Leasingkredite, Verwaltung von Fahrzeugflotten, Leasing von Computerausrüstung); - Finanz- und Investmentbanking (34,4%): Beratung und Kapitalmarktaktivitäten (83,7% des NBP; Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Aktivitäten im Zusammenhang mit den Aktien-, Zins- und Devisenmärkten usw.) und Finanzierung (16,3%; Finanzierung von Übernahmen, Projekten, Rohstoffgeschäften usw.); - institutionelle und private Verwaltung und Versicherung (11,6%): Vermögensverwaltung, Private Banking (Nr. 1 in Frankreich), Immobilien- und Online-Maklerdienste, Versicherungen und Wertpapierdienstleistungen (Nr. 1 in Europa für einbehaltene Wertpapiere). Ende 2023 verwaltet BNP Paribas 988,5 Milliarden Euro an kurzfristigen Einlagen und 859,2 Milliarden Euro an kurzfristigen Krediten. Das Nettobankprodukt ist geografisch wie folgt verteilt: Europa, Naher Osten und Afrika (82,9%), Amerika (9,8%) und Asien/Pazifik (7,3%).