BERLIN (dpa-AFX) - Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will umstrittene Agrarexporte weiter unterstützen. "Wir freuen uns über jeden BMW , der in Japan herumfährt. Warum nicht auch deutsche Milch in einem chinesischen Kühlschrank?", sagte der CSU-Politiker am Donnerstag beim Bauerntag in Berlin. Nahrungsmittel seien nachhaltige Exporte, die Arbeit und Wohlstand im ländlichen Raum schafften.

Mit Blick auf eine weitergehende Kennzeichnung von Lebensmitteln und eine gesündere Ernährung sagte Schmidt: "Lasst uns den Weg der Freiwilligkeit weitergehen." Mit Blick auf grundlegende Kritik an der Ausrichtung der Landwirtschaft sagte er: "Was wir wirklich nicht brauchen, ist eine Agrarwende." Ziel sei eine Landwirtschaft, die praxisnah, leistungsfähig und lukrativ sei.

Der Minister rief die Bauern auf, kreativ zu sein und auch auf Nischen zu setzen. Verbraucher seien bereit, etwa für Regionalität mehr zu bezahlen. Mit Blick auf die künftige EU-Finanzierung warnte Schmidt: "Der Agrarhaushalt ist kein Steinbruch." Er dürfe nicht verwendet werden, um Lücken nach einem Austritt Großbritanniens zu stopfen. Er warb dafür, dass es auch nach der Bundestagswahl ein eigenständiges Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Räume geben solle./sam/DP/stb