Deutsche Chemie rechnet wegen Preisdruck mit Umsatzrückgang 2016
Am 12. Mai 2016 um 10:01 Uhr
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FRANKFURT (awp international) - Die heimische Chemieindustrie kommt nicht in Schwung. Wegen eines schärferen Preisdrucks rechnet die drittgrösste Industriebranche Deutschlands nun mit einem Umsatzrückgang im laufenden Jahr. "Das Chemiegeschäft wird auch in diesem Jahr schwierig werden", sagte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers, laut Mitteilung am Donnerstag. Die Exporte in wichtige Märkte wie die USA, China, Russland oder Brasilien liefen schwächer. Zudem setze sich der Preisrückgang fort. Das alles spreche gegen eine kurzfristige Belebung.
Der Verband rechnet zwar weiter mit einem Wachstum der Produktion um ein Prozent im laufenden Jahr. Doch der Umsatz dürfte wegen eines deutlicheren Rückgangs der Chemikalienpreise um 1,0 Prozent auf 187 Milliarden Euro sinken und nicht wie bisher erwartet um 0,5 Prozent zulegen. Chemikalien dürften sich um 2,0 Prozent verbilligen und nicht wie bisher veranschlagt nur um 0,5 Prozent.
Niedrigere Ölpreise sorgten bereits für einen schwachen Jahresstart. Trotz einer um 2,2 Prozent zum Vorquartal gesteigerten Produktion ging der Umsatz im ersten Quartal um 0,9 Prozent zurück. Die Chemikalienpreise sanken dabei um 1,3 Prozent. Laut dem Verband waren Chemikalien damit so günstig wie nie zuvor. Die Chemieindustrie ist als Lieferant etwa für die Auto-, Bau- und Konsumgüterindustrie auch ein wichtiger Signalgeber für die Konjunktur./jha/nmu/stb
Bayer AG gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von pharmazeutischen Produkten und Produkte für die Landwirtschaft. Der Umsatz ist wie folgt auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Produkte für die Landwirtschaft (48,8%): Herbizide, Fungizide, Insektizide usw.;
- pharmazeutische Produkte (38%): zur Vorbeugung gegen und zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen sowie von Erkrankungen der Atemwege, Diabetes, Störungen des Nervensystems usw.;
- OTC-Produkte und Nahrungsergänzungsprodukte (12,7%);
- sonstige (0,5%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (5,1%), Schweiz (1,2%), Europa / Naher Osten / Afrika (23,2%), Vereinigte Staaten (30,6%), Nordamerika (3,5%), China (7,6%), Asien / Pazifik (10%) , Brasilien (10,4%) und Lateinamerika (8,4%).