Zürich (awp) - Die Aktien von Barry Callebaut (BC) stehen am Donnerstag nach Neunmonatszahlen auf der Abschussliste. Mit der Volumenentwicklung und den restlichen Kennzahlen hat der weltgrösste Schokoladenkonzern die Anleger zwar nicht überrascht. Doch BC gibt sich mit Blick auf die weitere Entwicklung der Kakaopreise vorsichtig.

Gegen 9.45 Uhr verlieren Barry Callebaut 9,1 Prozent auf 1454 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht hingegen mit +0,78 Prozent deutlich im Plus.

Barry Callebaut sei nach wie vor mit erheblichem exogenen Gegenwind am Markt durch höhere Kakaobohnenpreise und geringeren Konsum konfrontiert, kommentiert Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Hinzu komme die Umstrukturierung, die die Situation nicht einfacher mache. Der Analyst weist zudem darauf hin, dass wegen des anhaltend hohen Kakaobohnenpreises der Cashflow weiterhin negativ war.

Andreas von Arx von Baader Helvea stellt sich die Frage, wie es mit dem Kapitalbedarf von Barry Callebaut weitergeht, wenn die Herbsternte von Kakaobohnen nicht gut ausfällt. Das Unternehmen weise auf die negativen Auswirkungen in Höhe von 1,1 Milliarden Franken im ersten Halbjahr 23/24 hin und gebe an, es werde "noch mehr" kommen.

Ausserdem müsse man beobachten, wie negativ die Konsumenten auf die weiteren notwendigen Preiserhöhungen in den kommenden Monaten reagieren werden. "Der Rückgang des Volumenwachstums um 7 Prozent im dritten Quartal (gegenüber +3,5 Prozent im ersten Halbjahr 23/24) in Osteuropa, der auf die geringere Nachfrage grosser globaler und regionaler Kunden zurückzuführen ist, könnte einen ersten Einblick in die Risiken möglicher künftiger Auswirkungen weiterer globaler Preiserhöhungen geben", schreibt er.

Ein weiterer Kritikpunkt unter Analysten, etwa bei UBS, ist die unveränderte Erwartung an den EBIT. Dieser dürfte im Rahmen des Vorjahres ausfallen, bestätigte BC die frühere Guidance.

Als positiven Punkte heben die Experten das deutliche Volumenwachstum im Gourmet-Segment hervor. In dem margenstarken Geschäft wuchs die Verkaufsmenge im dritten Quartal um 16 Prozent.

tv/rw