DÜSSELDORF (awp international) - Die Allianz ist einem Bericht zufolge am australischen Versicherer QBE interessiert. Die Münchener befänden sich in informellen Gesprächen mit dem australischen Unternehmen, berichtete das "Handelsblatt" (Montagausgabe) unter Berufung auf Finanzkreise. Das möglicherweise umworbene Unternehmen wiegelte aber in einer Pflichtmitteilung an den australische Börsenbetreiber ab. Es gebe keine Verhandlungen mit der Allianz oder einen anderem potenziellen Käufer.

Der australische Versicherer bekräftigte zudem seine bisherige Strategie, nicht an der Konsolidierung der Branche teilnehmen zu wollen. Stattdessen setzt der Konzern weiter auf Wachstum aus eigener Kraft. Die QBE-Aktie legte am Montag deshalb auch nur leicht zu. Zuletzt verzeichnete das Papier ein Plus von 1,4 Prozent auf 12,51 australische Dollar. Damit liegt der Kurs deutlich unter dem in dem HB-Bericht genannten 15 Dollar.

Dem HB-Bericht zufolge hat sich Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte kurz vor Weihnachten zu einem intensiven Austausch mit seinem QBE-Pendant John Neal getroffen Die Gespräche seien freundlich gelaufen, auch wenn es noch längst keine konkreten Übernahmeverhandlungen gewesen seien. Die Allianz war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Bäte habe ein Angebot von 15 Australische Dollar je Aktie ins Gespräch gebracht. Insgesamt hätte der Deal damit eine Dimension von 20 Milliarden Dollar - also umgerechnet gut 14 Milliarden Euro. QBE zähle zu den Top-20 der Branche weltweit und sei besonders stark in Australien, Neuseeland und im asiatisch-pazifischen Raum vertreten. Zuletzt habe es dort aber auch Probleme gegeben, so dass sich das Management von einigen Bereichen dort getrennt habe.

Allianz-Chef Bäte hatte zuletzt immer wieder betont, an Übernahmen interessiert zu sein. Bei passenden Unternehmen, die der Allianz die Marktführerschaft in einem Land bringen oder einen neuen Markt erschliessen würde, wäre er sogar zur Zahlung eines höheren Aufschlags bereit. Zuletzt wurde die Allianz Interesse an dem italienischen Versicherer Generali oder zumindest Teilen des Konkurrenten nachgesagt./he/zb/mne