--Neue Dividendenpolitik sieht höhere Ausschüttungsquote vor

--Aktienrückkauf angekündigt

--Rekordergebnis 2023, Quartalsgewinn fast verdoppelt

--Nettomittelabflüsse im Asset Management

(NEU: Details zu den Zahlen, Dividende, Aktienrückkauf)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Allianz hat im vergangenen Jahr von einem starken Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft profitiert. Sowohl das operative Ergebnis als auch der Nettogewinn erreichten ein Rekordniveau. Die Aktionäre sollen im Rahmen einer angepassten Dividendenpolitik eine deutlich höhere Dividende erhalten als im Vorjahr. Zudem kauft Europas größter Versicherer erneut eigene Aktien im Milliardenvolumen zurück. Für 2024 stellt die Allianz ein weiteres Gewinnwachstum in Aussicht.

Die Allianz steigerte den operativen Gewinn 2023 wie von Analysten erwartet um 7 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro. Das Leben-Kranken-Geschäft legte dabei um 23 Prozent zu. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn um ein Drittel auf 8,54 Milliarden Euro. Das gesamte Geschäftsvolumen kletterte um 5,5 Prozent auf 162 Milliarden Euro.

Im Schlussquartal fiel der Anstieg des operativen Gewinns mit 17 Prozent deutlich stärker aus als im Gesamtjahr. Der Nettogewinn betrug 2,15 Milliarden Euro, das war fast das Doppelte des Vorjahreszeitraums.

Allein das Leben- und Krankengeschäft verbuchte einen Anstieg des operativen Gewinns um fast 30 Prozent auf 1,36 Milliarden Euro, was auf ein solides Neugeschäft und ein höheres Investment-Ergebnis zurückzuführen war.


Nettomittelabflüsse bei AGI und Pimco 

Im Schaden-Unfall-Geschäft stieg das operative Ergebnis im Quartal nur leicht um 1,6 Prozent auf 1,61 Milliarden Euro, nachdem es im Vorquartal wegen eines hohen Naturkatastrophenaufkommens gesunken war. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich wegen eines höheren Schadensaufkommens um 0,6 Prozentpunkte auf 94,9 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag ins Verhältnis. Unter 100 arbeitet eine Versicherung profitabel. Analysten hatten mit einer deutlich besseren Quote von 93,3 Prozent gerechnet.

Im Asset Management lag das Ergebnis mit 912 Millionen Euro 13 Prozent über Vorjahresniveau, was unter anderem einer besseren Aufwandsquote geschuldet war. Das Segment, das aus Allianz Global Investors (AGI) und Pimco besteht, verbuchte Nettomittelabflüsse von 7 Milliarden Euro, das war mehr als von Analysten erwartet. Das für Dritte verwaltete Vermögen legte zum Jahresende dank positiver Markteffekte dennoch leicht auf 1,7 Billionen Euro zu.

Im laufenden Jahr rechnet die Allianz SE mit einem operativen Ergebnis von 14,8 Milliarden Euro, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. "Wir gehen mit Zuversicht in das Jahr 2024", sagte die neue Finanzvorständin Claire-Marie Coste-Lepoutre, die zum Jahreswechsel Giulio Terzariol abgelöst hat.


Künftig Ausschüttung von 60 Prozent des Nettogewinns 

Die Aktionäre sollen für das vergangene Jahr eine Dividende von 13,80 Euro erhalten nach 11,40 Euro je Aktie im Vorjahr, wie die Allianz bereits am Donnerstagabend bekanntgegeben hatte. Basis ist eine neue Dividendenpolitik, die eine Auschüttungsquote von 60 statt 50 Prozent des Nettogewinns vorsieht. Außerdem soll die Dividende immer mindestens auf Vorjahresniveau liegen. Gleichzeitig kündigte der Konzern ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über bis zu 1 Milliarde Euro an. Zuletzt hatte er im November ein Programm über 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen.

Die Allianz ist weiterhin sehr auskömmlich kapitalisiert. Die nach dem Regelwerk Solvency 2 ermittelte Solvabilitätsquote betrug zum Jahresende 206 Prozent, 5 Prozentpunkte mehr als vor Jahresfrist.

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February 23, 2024 02:15 ET (07:15 GMT)