MOBILE (awp international) - Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hofft nach der Ablehnung des Brexit-Deals im britischen Parlament doch noch auf eine Einigung in letzter Minute. In einer Telefonkonferenz mit Unternehmenschefs hätten Regierungsmitglieder zwar keine Zusicherung gegeben, sagte Airbus-Chef Tom Enders am Mittwoch beim Spatenstich für eine neue Flugzeug-Produktionslinie in Mobile (US-Bundesstaat Alabama). Allerdings hätten sie ein gewisses Mass an Optimismus gezeigt, dass es nicht zu einem ungeregelten Brexit komme. "Wir planen für den schlimmsten Fall, aber wir hoffen auf das Beste", sagte Enders.

Airbus fertigt in Grossbritannien die Tragflächen für fast alle seine Passagier- und Frachtflugzeuge. Nur der neue Airbus A220, den der Hersteller vom kanadischen Bombardier-Konzern übernommen hat, ist davon unabhängig. Bei einem ungeregelten Brexit mit möglicherweise wochenlangen Staus an den Häfen muss Airbus um seine Lieferketten fürchten. Zulieferer müssen Teile für die Tragflächen nach Grossbritannien bringen, die fertigen Tragflächen müssen anschliessend zu den Werken in Frankreich, Deutschland, China und den USA, wo die Flugzeuge zusammengebaut werden.

Airbus hatte deshalb schon 2018 angekündigt, seine Lager aufzustocken, um für eine mehrwöchige Unterbrechung der Lieferketten bei einem unregelten Brexit gewappnet zu sein. Der künftige Airbus-Chef Guillaume Faury, der derzeit noch die Verkehrsflugzeugsparte leitet, sagte, es sei aber nicht sicher, ob alle Zulieferer diese Anforderung erfüllen könnten./stw/fba