Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufwärtstrend am CO2-Markt fand seinen bisherigen Höhepunkt am Donnerstag, als für den Dezember-Future an der Londoner ICE 8,43 Euro bezahlt werden mussten. Nach einer kleinen Korrektur auf rund 8,35 Euro sah es am Freitag zunächst nach einem ruhigen Ausklang der Handelswoche aus. Doch dann griffen spekulativ vorgehende Händler in den Markt ein.
Durch das Abstoßen großer Longpositionen drückten sie den Preis am Freitagnachmittag und nochmals heute zu Handelsbeginn heftig in Richtung Acht-Euro-Marke. Tatsächlich fand der Preis auf seinem Weg nach unten keine sinnvollen Unterstützungslinien, so dass es lediglich kurze Aufenthalte an psychologischen Marken gab. Aktuell hat sich der Preis aber wieder gefangen und nimmt erneut Fahrt auf.
Nachdem in der vergangenen Woche bereits das britische Energieunternehmen Scottish Power angekündigt hat, wegen der hohen CO2-Preise ein Kohlekraftwerk bereits im März 2016 abzuschalten, berichten verschiedene Medien aktuell darüber, dass die deutschen Energieversorger die Abschaltung von 57 konventionellen Kraftwerken beabsichtigen - neun mehr als noch zu Jahresbeginn. Und auch hier wird die fehlende Rentabilität als Grund genannt.
Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins n-tv entwickelt sich Norwegen zu einem Musterland für Elektromobilität. Nirgendwo in Europa boomt der Verkauf von Elektroautos so sehr wie im atomstromfreien Norwegen. Das Land mit seinen 5 Millionen Menschen hat weltweit den größten Anteil an Elektroautos bezogen auf die Einwohnerzahl, 18 Prozent der Neuzulassungen sind Stromer. Diese Entwicklung ist allerdings politisch gesteuert: so dürfen die Elektroautos auf Busspuren fahren, umsonst parken und vielerorts gratis "tanken". Ladestationen gibt es unter anderem vor jedem Rathaus, an Tankstellen und auf vielen Firmenparkplätzen. Insgesamt sind es im ganzen Land 1.726 Elektro-Stationen mit 6.715 Ladepunkten. Und das Sparen beginnt schon bei der Anschaffung. Wer sich in Norwegen, wo Autos in der Regel 50 bis 100 Prozent teurer sind als in Deutschland, für das klimafreundliche Fahren mit Strom entscheidet, zahlt weder die 25 Prozent Mehrwertsteuer, noch Importsteuer, noch Abgasabgaben. Außerdem zahlt man mit einem Stromer keine Autobahngebühren und darf auf kommunalen Parkplätzen kostenlos parken. Auch eine Reihe von Fähren ist umsonst. Daran wird deutlich, dass es in Deutschland trotz aller anders lautenden Bekundungen schlicht am politischen Willen mangelt.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC ) | |||
Instrument | 21.08.15 | 14.08.15 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 8,18 EUR | 8,30 EUR | -0,12 EUR |
EUA (Dezember-2015-Future) | 8,21 EUR | 8,33 EUR | -0,12 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,50 EUR | 0,50 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 45,38 USD | 48,66 USD | -3,28 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1388 USD | 1,1111 USD | +0,0277 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)
Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
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