Zürich (awp) - Der Industriekonzern ABB hat ein schwieriges viertes Quartal 2019 hinter sich. Sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang wurde das Niveau des Vorjahres nicht gehalten. Der Gewinn lag dagegen etwas über dem Vorjahr. Die Dividende für das Gesamtjahr 2019 bleibt stabil.

Der Umsatz ging um 4 Prozent auf 7'068 Millionen US-Dollar zurück. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich organisch ein Minus von 2 Prozent, wie der nur noch kurze Zeit unter der interimistischen Führung von VR-Präsident Peter Voser stehende Konzern am Mittwoch mitteilte. Ab 1. März übernimmt bekanntlich Björn Rosengren das Ruder.

Das Wachstumstempo hat damit im Schlussquartal ins Negative gedreht. Nach Wachstumsraten von 4 und 2 Prozent in den ersten beiden Quartalen, ging es im dritten Quartal immerhin noch seitwärts.

Das Marktumfeld sei schwierig gewesen, hiess es seitens ABB zum Geschäftsjahr. Am deutlichsten spürte die Division Robotik & Fertigungsautomation den konjunkturellen Gegenwind, die Division schrumpfte im Quartalsvergleich organisch um 11 Prozent.

Minim besser präsentierte sich die Situation beim Auftragseingang. Dieser nahm um 1 Prozent auf Millionen Dollar ab, organisch ergab sich hier allerdings ein knappes Plus von ebenfalls 1 Prozent.

Besser sah es bei den Gewinnziffern aus. Der operative Gewinn auf Stufe EBITA erhöhte sich auf vergleichbarer Basis um 24 Prozent auf 710 Millionen und die entsprechende Marge um 220 Basispunkte auf 10,1 Prozent. Der Reingewinn hat um 3 Prozent auf 325 Millionen Dollar zugenommen.

Die breit gestreuten Erwartungen der Analysten wurden beim Umsatz verfehlt, beim Auftragseingang und beim Gewinn jedoch leicht übertroffen.

Im Gesamtjahr setzte ABB 27,98 Milliarden Dollar um und damit 1 Prozent mehr als im Vorjahr, während der Auftragseingang bei 28,59 Milliarden stabil blieb. Der EBITA lag mit 3'107 Millionen um 3 Prozent über dem Vorjahr. Der Reingewinn dagegen fiel um über einen Drittel auf 1'439 Millionen zurück. Die Dividende soll dennoch bei 0,80 Franken je Aktie stabil gehalten werden.

Konkrete quantitative Angaben zu den Erwartungen für das Gesamtjahr macht ABB wie üblich im Februar noch nicht. Zum Umfeld heisst es, dass die globale Wirtschaft weiter durch geopolitische Unsicherheiten beeinflusst werde und voraussichtlich auf ähnlichem Niveau wachse wie 2019. Die makroökonomischen Indikatoren würden auf schwächeres Wachstum in Europa und den USA hindeuten. In China könnten die Stabilisierungstendenzen durch den Ausbruch des Coronavirus beeinträchtigt werden.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr steht für ABB nebst dem Amtsantritt von Rosengren als CEO die definitive Abspaltung der vor über einem Jahr zum grössten Teil an Hitachi verkauften Sparte Stromnetze im Fokus. Diese verlaufe sich laut der Mitteilung "nach Plan". Dank des neuen Betriebsmodells und einer neuen Unternehmenskultur habe man erste Erfolge verbucht.

cf/yr