Der Umsatz kletterte 2016 um fünf Prozent auf 124 Milliarden Dollar, wie die Amerikaner mitteilten. Der Gewinn summierte sich auf 9,5 Milliarden Dollar nach einem Verlust von fast sechs Milliarden im Vorjahr. Im Schlussquartal verzeichnete das Traditionsunternehmen zudem einen Zuwachs im Auftragseingang von gut vier Prozent auf 34 Milliarden Dollar. Allerdings hinterlässt der harte Preiskampf erste Spuren in der GE-Bilanz. Die Rendite im Industriegeschäft ging leicht auf 11,4 Prozent zurück und liegt damit nur noch wenig über den Werten der Münchner Konkurrenz. An der Börse kam das nicht gut an, die GE-Titel sackten fast zwei Prozent ab.

GE steckte bislang ähnlich wie Siemens weitgehend die Krise der Förderindustrie weg, die angesichts niedriger Öl- und Gaspreise ihre Investitionen stark zurückgeschraubt hat. Anders als die Schweizer ABB, die massiv unter dem Trend leidet, konnten die Amerikaner die Delle auf anderen Geschäftsfeldern ausgleichen. Der Umsatz im Geschäft mit Öl- und Gastechnik sackte zuletzt zwar um gut ein Fünftel ab, die Kraftwerkssparte machte den Einbruch auch dank der Übernahme der französischen Alstom in etwa wett.

Zuletzt machte GE vor allem mit Erneuerbaren Energien gute Geschäfte auf dem US-Heimatmarkt. Die angekündigten Investitionen des neuen US-Präsidenten Donald Trump lassen den größten amerikanischen Infrastrukturausrüster zuversichtlich ins neue Jahr schauen. Das organische Umsatzplus - also ohne Zukäufe - werde bis zu fünf Prozent betragen, bekräftigte Vorstandschef Jeff Immelt. Siemens hatte sich etwas vorsichtiger für das laufende Jahr geäußert, hofft aber ebenfalls auf neue Aufträge zur Erneuerung der amerikanischen Versorgungstechnik. GE-Chef Immelt will wie die europäischen Wettbewerber groß vom Trend zur Digitalisierung der Industrie profitieren. "Wir werden weiterhin ins industrielle Internet investieren, um unsere Kunden bei Leistung und Produktivität führend zu machen", kündigte Immelt an. Die großen Technologiekonzerne auf beiden Seiten des Atlantiks versprechen sich viel von der sogenannten Industrie 4.0. Allein Siemens kaufte in den letzten Jahren ein Dutzend Softwarefirmen für rund neun Milliarden Euro, um bei der Digitalisierung der Fertigung vorn mitzuspielen.

Unternehmen in diesem Artikel : General Electric Company, Siemens AG, ABB Ltd.