GESAMT-ROUNDUP: Deutsche Wirtschaft trotzt Krisen - stabiles Wachstum erwartet

BERLIN - Die deutsche Wirtschaft lässt sich von Flüchtlingskrise, Terrorgefahr und China-Schwäche nicht beirren - und schafft nach Einschätzung der Industrie 2016 ein Wirtschaftswachstum von knapp zwei Prozent. Als Treibstoff gelten günstige Ölpreise, niedrige Zinsen und der schwache Euro zum US-Dollar, was deutsche Exporte billiger macht. Das treibe den Konsum an: "Wer weniger Geld fürs Tanken und Heizen braucht und fürs Sparen nicht belohnt wird, der gibt mehr Geld aus", sagte der Präsident des Industrieverbandes BDI, Ulrich Grillo, am Mittwoch in Berlin. Die Industrie ist mit ihrer Prognose deutlich zuversichtlicher als andere Ökonomen oder die Bundesregierung.

Eurozone: Industrieproduktion schrumpft unerwartet stark

LUXEMBURG - Die Industrieproduktion der Eurozone ist im November stärker zurückgegangen als erwartet. Die Herstellung sei um 0,7 Prozent zum Vormonat gesunken, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mit. Bankvolkswirte hatten mit einem schwächeren Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Im Vormonat Oktober war die Produktion noch um revidiert 0,8 Prozent (zunächst geschätzt: 0,6 Prozent) gestiegen.

Frankreich: Preisauftrieb verstärkt sich

PARIS - In Frankreich war der Preisauftrieb im Dezember stärker als erwartet. Wie das Statistikamt Insee am Mittwoch mitteilte, stiegen die nach europäischer Methode errechneten Verbraucherpreise (HVPI) um 0,3 Prozent zum Vorjahr. Im November hatte die Inflationsrate 0,1 Prozent betragen, im Oktober 0,2 Prozent. Bankvolkswirte hatten für Dezember eine Rate von 0,2 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau um 0,2 Prozent, nach einem Minus von 0,2 Prozent im November.

ROUNDUP: Schwacher Yuan hilft Chinas Wirtschaft auf die Beine - Börsen im Minus

PEKING - Hoffnungszeichen für die chinesische Wirtschaft: Der schwache Yuan hat die chinesischen Exporte im Dezember beflügelt. Gemessen in der Landeswährung Renminbi (Yuan) legten die Ausfuhren wieder zu und die Importe gingen nicht mehr so stark zurück wie zuletzt, wie die Zollverwaltung am Mittwoch mitteilte. Der Überschuss in der Handelsbilanz legte daher überraschend zu. Umgerechnet in Dollar fielen Exporte und Importe zwar zurück, aber nicht so stark wie von Experten erwartet. Der chinesische Aktienmarkt ging trotzdem mit Kursverlusten aus dem Handel.

ROUNDUP: Athener Notenbankchef verhinderte Einführung einer Parallelwährung

ATHEN - Griechenlands Notenbankchef Ioannis Stournaras hat nach eigener Aussage im Sommer 2015 Pläne der damaligen Führung des Finanzministeriums in Athen verhindert, eine Parallelwährung in Griechenland einzuführen. "Ja ich hatte damals Informationen darüber", sagte Stournaras dem griechischen Nachrichtensender Skai am späten Dienstagabend. Um dies zu verhindern, habe er Kontakt mit dem Staatspräsidenten und auch ehemaligen Regierungschefs aufgenommen. "Wir haben sozusagen eine Mauer zur Verteidigung gegen solche Entwicklungen gebaut", fügte er hinzu.

Ende der Deflation: In Griechenland steigen die Preise

ATHEN - Nach 33 Monaten in Folge steigen in Griechenland zum ersten Mal wieder die Preise - ein Indiz dafür, dass das pleitebedrohte Land sich aus der Deflation bewegt und die Wirtschaft anzieht. Wie die griechische Statistikbehörde Elstat am Mittwoch mitteilte, legten die Verbraucherpreise im Dezember 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent zu.

SNB-Vizepräsident Zurbrügg: Sind bereit im Devisenmarkt zu intervenieren

ZUG - Die Schweizerische Nationalbank ist ein Jahr nach der Aufgabe des Euro-Mindestkurses zum Franken weiterhin bereit, "unter bestimmten Umständen direkt in den Devisenmarkt einzugreifen". Ob und in welchem Rahmen Eingriffe angezeigt seien, müsse jeweils "nach einer sorgfältigen Güterabwägung und unter Berücksichtigung des internationalen Umfelds" entschieden werden, sagte Fritz Zurbrügg, Vizepräsident der SNB, anlässlich des am Mittwoch in Zug stattfindenden Swiss CFO Day 2016.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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