BERLIN (Dow Jones)--Der Wirtschaftsrat der CDU hat die sich abzeichnenden Staatshilfen für den Karstadt-Konzern kritisiert und fordert stattdessen eine stärkere Fokussierung der Hilfen auf den Mittelstand.

"Karstadt war bereits vor der Corona-Pandemie für jeden sichtbar in strukturellen Schwierigkeiten", erklärt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates. "Jetzt sichert der Staat mit Steuergeldern das Geschäftsmodell eines kriselnden Kaufhausriesen, während mittelständische Marktteilnehmer mit gesundem Geschäftsmodell genauso vom Lockdown betroffen sind, bei den Hilfen aber noch immer viel zu oft durchs Raster fallen."

Nach Informationen von Dow Jones Newswires hat die Bundesregierung ein Stabilisierungspaket für den angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) beschlossen. Der Konzern soll ein Nachrangdarlehen in Höhe von bis zu 460 Millionen Euro vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhalten. Das Hilfsangebot sei an umfangreiche Auflagen und rechtliche Vorgaben geknüpft. Das Hilfsangebot liegt nur Karstadt zur Entscheidung vor.

Der Wirtschaftsrat forderte, dass der Eigentümer des Karstadt-Konzerns eine Wertabsicherung ausstellen müsse. "Es kann doch nicht sein, dass der Karstadt-Eigentümer die hochpreisigen Kaufhausimmobilien in oftmals bester Innenstadtlage ausgegliedert hat, um sein persönliches Vermögen zu schützen, während alle Steuerzahler für sein Geschäft haften sollen", so Steiger weiter.

Mittelständische Unternehmerfamilien hätten in der Regel ihr gesamtes Vermögen in den Betrieb gesteckt, um die nie dagewesenen Herausforderungen der Corona-Krise zu bewältigen.

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January 29, 2021 08:54 ET (13:54 GMT)