Zürich (awp) - Die Wettbewerbskommission (Weko) sieht Anhaltspunkte für eine marktbeherrschende Stellung der UBS in Folge der CS-Übernahme. Ausserdem pocht sie darauf, dass Gebühren und Preise der fusionierten Bankengruppe künftig genau beobachtet werden. Die Finma hat allerdings das Sagen in diesem Fall und verzichtet auf wettbewerbsrechtliche Auflagen.

Die Weko empfehle der Finanzmarktaufsicht Finma und der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die Preise und Gebühren der Betreiber von Finanzmarktinfrastrukturen auf Wettbewerbsverzerrungen hin zu überprüfen, die sich aufgrund des Zusammenschlusses ergeben könnten, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Kartellbehörde. Und wenn nötig, sollten die Behörden Anpassungen durchsetzen.

Darüber hinaus sollten die Preise und die Gebührenentwicklung näher beaufsichtigt werden. Gegen Anpassungen, welche die Position der neuen UBS noch weiter stärken könnten, sollten die Behörden einschreiten. Und über allfällige Anpassungen sei der Preisüberwacher zu informieren.

Aus Sicht der Weko haben sich die Anhaltspunkte bestätigt, dass in gewissen Märkten eine marktbeherrschende Stellung der kombinierten Bank begründet oder verstärkt wurde. Die Weko nennt dabei folgende Bereiche: passives Asset Management und Fondsbereich, Global Custody und Anlageklasse Schweizer Immobilien sowie das Corporate Banking für grosse Unternehmen und Unternehmen mit spezifischen Bedürfnissen.

Bei der Notübernahme der einst zweitgrössten Schweizer Bank durch die UBS wurde ein Mitspracherecht der Schweizer Wettbewerbsbehörden ausgeschlossen. In Fällen, wo es um die Finanzstabilität geht, darf die Finma eine Fusion genehmigen ohne eine Prüfung durch die Weko.

Die Weko führte dann allerdings trotzdem Anhörungen zur Übernahme durch und liess im letzten September ihre Empfehlung der Finma zukommen. Wie die Finma am (heutigen) Mittwoch mitteilte, verzichtet sie aber auf jegliche Auflagen für die UBS oder weitere Prüfungen.

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