Union Investment: Studie: Die Wohlstandsformel - was die Deutschen zufrieden macht

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Union Investment: Studie: Die Wohlstandsformel - was die Deutschen zufrieden
macht (News mit Zusatzmaterial)

29.01.2019 / 08:48
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- Familie und Bildung bringen Zufriedenheit
- Sparer sind zufriedener
- Allein leben macht unzufrieden
- Pflegebedürftigkeit ist ein Zufriedenheitskiller

Frankfurt am Main, 28. Januar 2019 - Die Deutschen sind insgesamt ein Volk
zufriedener Menschen. Jeder Zweite (52 Prozent) sagt, dass er mit seinem
Leben zufrieden ist. Nur ein verschwindend geringer Anteil von drei Prozent
ist unzufrieden. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von
mehr als 3.000 Erwachsenen durch Kantar Emnid im Auftrag von Union
Investment. Die Studie ging der Frage nach, welche Komponenten zum
individuell wahrgenommenen Wohlstand beitragen. Einerseits wurde der
materielle Wohlstand untersucht, gemessen über die Frage, inwiefern man sich
leisten kann, was man haben möchte. Andererseits wurde betrachtet, welche
Faktoren zum emotionalen Wohlstand und damit zum Wohlbefinden der Menschen
beitragen - gemessen über die Frage nach der allgemeinen
Lebenszufriedenheit. "Die Ergebnisse bestätigen, dass emotionaler und
materieller Wohlstand wie zwei Seiten einer Medaille zusammengehören und
sich daher kaum getrennt voneinander betrachten lassen", sagt Hans Joachim
Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

Die Studie zeigt, dass bei der Beurteilung der eigenen Lebenssituation
materieller Wohlstand eine Rolle spielt, das Thema insgesamt aber
umfassender ist: "Die Wohlstandsformel lautet: Es geht nicht nur um Besitz,
Einkommen und Vermögen, sondern auch um das allgemeine Wohlbefinden,
Lebensziele und was die Menschen antreibt, bestimmte Entscheidungen zu
treffen", so Reinke weiter.

Emotionaler Wohlstand: Was macht Menschen zufrieden?

Zufriedenheit ist häufig abhängig von verschiedenen Ereignissen mit
einschneidender Bedeutung für die eigene Biographie. So sind unter anderem
die Menschen am zufriedensten, die in den vergangenen zehn Jahren ein
eigenes Haus oder eine eigene Wohnung gekauft haben. Bei ihnen liegt der
Zufriedenheitswert bei 8,0 auf einer Skala von 0 bis 10 . Wer in der
vergangenen Dekade sein Wohneigentum abbezahlt hat, kommt auf 7,9. Den
gleichen Wert erreichen diejenigen, die in diesem Zeitraum einen
Karriereschritt nach oben gemacht haben. Auch die eigene Hochzeit in den
vergangenen zehn Jahren verbessert den Zufriedenheitswert auf 7,8.
Bemerkenswert: Am zufriedensten sind Menschen, die in den vergangenen zehn
Jahren einen größeren Geldbetrag verschenkt haben. Sie bilden mit 8,2 den
höchsten Wert auf der Zufriedenheitsskala unter biographischen
Gesichtspunkten.

Großen Einfluss auf den emotionalen Wohlstand hat die Familie: Je größer der
Haushalt ist, um so zufriedener sind die Menschen. In Haushalten mit vier
oder mehr Personen, sagen fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent), dass
sie zufrieden sind. Ihr Zufriedenheitswert liegt bei 7,7. Auch auf wichtige
Lebensentscheidungen hat die Familie großen Einfluss. Für knapp drei Viertel
der Befragten (72 Prozent) ist sie der größte Antrieb für
Lebensentscheidungen, gefolgt von Beziehungen (52 Prozent) und Gemeinschaft
(47 Prozent) - beides ebenfalls familiennahe Themen. "Die Ergebnisse zeigen,
dass die Familie und das nahe familiäre Umfeld eindeutig den Mittelpunkt der
Gesellschaft bilden. Was die Deutschen antreibt, orientiert sich an den
nächsten Mitmenschen", kommentiert Reinke.

Auch Bildung sorgt für hohe Werte. 70 Prozent der Deutschen mit einem
Universitäts- bzw. FH-Abschluss sind mit ihrem Leben sehr zufrieden. Unter
den Realschulabsolventen ist jeder Zweite zufrieden (50 Prozent/Skala 7,2).
Unter denjenigen mit Hauptschulabschluss geben nur 41 Prozent an, dass sie
sehr zufrieden sind (Skala 6,7). "Das Thema Bildung lässt sich nicht ganz
vom Faktor Einkommen trennen. Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass
die Bildung unabhängig vom Einkommen einen Einfluss auf die
Lebenszufriedenheit hat", erklärt Oliver Krieg, Senior Director bei Kantar
Emnid.

Erwartungsgemäß steigt die Lebenszufriedenheit der Befragten auch mit
zunehmendem Einkommen und Vermögen. Wer monatlich nur bis zu 1.000 Euro
Haushaltsnettoeinkommen zur Verfügung hat, kommt auf einen
Zufriedenheitswert von 5,8. Bei einem verfügbaren Haushaltseinkommen von
über 4.000 Euro liegt er bei 8,2. Wer frei verfügbare Gelder von über
100.000 Euro hat, kommt sogar auf einen Skalenwert von 8,4, dem höchsten
Wert insgesamt. Diejenigen mit weniger als 10.000 Euro auf der hohen Kante
erreichen hingegen nur 6,7.

Bemerkenswert ist, dass Sparer offensichtlich die zufriedeneren Menschen
sind. Von den Befragten, die monatlich sparen, sind knapp zwei Drittel mit
dem Leben insgesamt zufrieden (63 Prozent) - und zwar unabhängig davon, was
sie verdienen. Ganz gleich ob geringes Einkommen, mittleres oder hohes
Einkommen äußern Sparer eine größere Lebenszufriedenheit.

Wer mit seinem Leben zufrieden ist, spart durchschnittlich 481 Euro pro
Monat. Das entspricht einer Sparquote von 14,6 Prozent. Alle anderen Sparer
kommen auf eine Quote von 11,8 Prozent und legen 316 Euro monatlich
beiseite. Hinzu kommt: Unzufriedene Menschen sparen häufig gar nicht. Fast
zwei Drittel (61 Prozent) der Unzufriedenen sparen nicht. "Über alle
Einkommensklassen hinweg sind Sparer zufriedener als Nichtsparer", meint
Krieg.

Materieller Wohlstand: Zufriedenheit plus Optimismus bei den finanziellen
Möglichkeiten

Auch mit Blick auf ihre finanziellen Möglichkeiten sind die meisten
Deutschen eher zufrieden. Immerhin jeder vierte Deutsche (26 Prozent)
glaubt, dass er sich alles leisten kann, was er haben möchte. Noch nicht
einmal jeder Zehnte (9 Prozent) gibt an, dass er sich im Moment nur das
Nötigste leisten kann. Die größte Mehrheit (65 Prozent) ordnet sich zwischen
diesen beiden Extremen ein. Allerdings gibt es hier eine auffällige
Diskrepanz zwischen den ostdeutschen und den westdeutschen Bundesländern. Im
Osten Deutschlands sagen beinahe doppelt so viele Befragte wie im Westen,
dass sie sich nur das Nötigste leisten können (Ost: 14 Prozent, West: 8
Prozent).

Bei der Einschätzung ihres zukünftigen finanziellen Spielraums sind die
Menschen grundsätzlich positiv gestimmt. Insgesamt 36 Prozent der Befragten
rechnen damit, dass sie sich in zehn Jahren alles leisten können, was sie
haben möchten und blicken optimistisch auf ihren künftigen materiellen
Wohlstand. Gleichzeitig hängen aber auch die Lebenszufriedenheit der
Menschen und die Einschätzungen zum materiellen Wohlstand zusammen. Von
denen, die mit ihrem Leben zufrieden sind, glauben 52 Prozent, dass sie sich
in zehn Jahren alles leisten können, was sie möchten. Unter den
unzufriedenen Menschen sagen dies nur 6 Prozent.

Was macht unzufrieden?

Die größten Zufriedenheitskiller sind negative Lebensereignisse in den
zurückliegenden zehn Jahren. Den stärksten Einfluss haben Themen, die in der
Familie oder im persönlichen Umfeld für große Veränderungen oder
Belastungen
sorgen. Besonders gravierend sind einschneidende Ereignisse, die mit der
Pflege zu tun haben. Ganz vorne liegt dabei die eigene Pflegebedürftigkeit:
Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, haben mit 5,6 den niedrigsten Wert
auf der Zufriedenheitsskala. Aber auch diejenigen, die Angehörige pflegen,
sind mit ihrem Leben wenig zufrieden. Sie kommen auf 6,9.

Hinzu kommt: Wer sein Leben allein bestreitet oder bestreiten muss, ist
damit nicht zufrieden. Diejenigen, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre
eine Scheidung durchgemacht haben, kommen in ihrer Lebenszufriedenheit nur
auf einen Wert von 6,3. Menschen, deren Lebenspartner verstorben ist,
erreichen lediglich einen Wert von 6,8 auf der Zufriedenheitsskala. Auch wer
als Single lebt, äußert sich eher unzufrieden: Befragte, die in einem
Ein-Personen-Haushalt leben, kommen auf der Zufriedenheitsskala nur auf 6,7.
Wer hingegen im (mindestens) Vier-Personen-Haushalt lebt auf 7,7.

Wie sich Zufriedenheit auswirkt

Die Studie zeigt, dass zufriedenere Menschen optimistisch nach vorn blicken.
Wer zufrieden ist, glaubt zudem häufiger, seine finanzielle Zukunft selbst
in der Hand zu haben. Drei Viertel (75 Prozent) der zufriedenen Menschen
geben an, dass sie durch ihr eigenes Sparverhalten beeinflussen können, wie
sie in zehn Jahren finanziell aufgestellt sind. Unter denen, die unzufrieden
sind, glauben dies nur 36 Prozent. Nur rund ein Drittel der Deutschen (34
Prozent) glaubt nicht daran, die eigene finanzielle Zukunft selbst gestalten
zu können.

Zufriedene Menschen haben andere Sparziele als unzufriedene: Das Sparziel
Notgroschen ist für viele Menschen (im Durchschnitt für 54 Prozent der
Befragten) wichtig. Unter denen, die mit ihrem Leben nicht zufrieden sind,
spielt die Notfallreserve jedoch eine größere Rolle (67 Prozent) als unter
zufriedenen Menschen ( 53 Prozent). Wer mit seinem Leben zufrieden ist,
spart häufig auch für Reisen (47 Prozent) oder größere Anschaffungen (47
Prozent). Unter den Unzufriedenen nennen diese Sparziele nur 19 bzw. 41
Prozent.

Welche Studienergebnisse waren so nicht unbedingt zu erwarten?

Der Blick auf die allgemeine Lebenszufriedenheit zeigt, dass die
Westdeutschen tendenziell etwas zufriedener sind als die Ostdeutschen (54
Prozent vs. 46 Prozent). Allerdings ist der Unterschied nicht so stark
ausgeprägt, wie der Blick auf die unterschiedliche finanzielle
Leistungsfähigkeit in Ost und West hätte erwarten lassen. Keinen Unterschied
gibt es auf der Zufriedenheitsskala zwischen Frauen und Männern. Der
emotionale Wohlstand ist bei beiden Geschlechtern mit einem Wert von 7,2
identisch. Gleiches gilt für den materiellen Wohlstand. Er ist ebenfalls
beinahe gleich: 26 Prozent der Männer sagen, sie können sich alles leisten,
was sie haben möchten. Bei den Frauen sind es 25 Prozent. Beim Blick in die
finanzielle Zukunft gibt es eine geringe Abweichung von vier Prozentpunkten:
38 Prozent der Männer glauben, dass sie sich in zehn Jahren alles leisten
können, was sie möchten. Bei den Frauen sind es 34 Prozent.


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Zusatzmaterial zur Meldung:

Dokument: http://n.eqs.com/c/fncls.ssp?u=JYSPMXSBPT
Dokumenttitel: Booklet: Die Wohlstandsformel

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