Jedes siebte im Vereinigten Königreich aktive Unternehmen erwäge, zumindest Firmenteile aus dem Land heraus auf den europäischen Kontinent zu verlagern, teilte die Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (Ernst & Young) nach der Befragung von mehr als 250 internationalen Gesellschaften am Dienstag mit. Im Rest Europas hege nur jedes 50. Unternehmen Umzugspläne. Erste Alternative für die betroffenen Unternehmen sei Deutschland: 54 Prozent nennen die größte Volkswirtschaft der EU als bevorzugtes Ziel, gefolgt von den Niederlanden (33 Prozent) und Frankreich (acht Prozent).

"Es zeigt sich, dass der anstehende Brexit für große Unsicherheit bei der Wirtschaft in Großbritannien sorgt", sagte EY-Deutschland-Chef Hubert Barth. Nur noch 22 Prozent sehen laut der Umfrage Großbritannien als führenden Investitionsstandort in Europa - vor einem Jahr waren es noch 27 Prozent. Deutschland sei für 40 (Vorjahr: 38) Prozent der ausländischen Firmen am attraktivsten. 34 Prozent der befragten Unternehmen erwarteten, dass Großbritannien als Standort in den nächsten drei Jahren weniger attraktiv werde.