Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Hebestreit: Wegen SVB keine vergleichbare Situation wie in Finanzkrise

Die Bundesregierung hat Befürchtungen zurückgewiesen, der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA bedeute eine ähnliche Lage wie in der Finanzkrise im Jahr 2008, als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) die deutschen Spareinlagen für sicher erklärt hatten. "Ich glaube nicht, dass wir in einer vergleichbaren Situation sind wie seinerzeit", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei einer Pressekonferenz auf die Frage, ob diese Aussage auch heute gelte. "Der Bundeskanzler ist informiert über die Lage, die sich in den vergangenen Tagen in den Vereinigten Staaten, insbesondere in Kalifornien, abgespielt hat", hob er hervor. Historische Vergleiche seien aber derzeit abzulehnen.

Rabobank: Fed lässt sich nicht stoppen

Die US-Notenbank wird sich nach Ansicht von Analysten der Rabobank durch die Insolvenz der Silicon Valey Bank nicht von ihrem geldpolitischen Kurs abbringen lassen. "Die Inflation liegt bei 6 Prozent und ist damit dreimal so hoch wie sie sein sollte. Und Fed-Chairman Jerome Powell hat mehrfach versichert, dass die Lehren der 1970er Jahre dagegen sprächen, die Zinsanhebungen zu früh zu stoppen oder die Zinsen zu früh zu senken", schreiben sie in einem Kommentar. Die Hürde für eine geldpolitische Trendwende liege viel höher als die Märkte derzeit wahrhaben wollten.

Deutsche Bank: Fed führt vorübergehend QE wieder ein

Die Schaffung einer Kreditfazilität für Banken durch die Fed (Bank Term Funding Program - BTFP) stellt aus Sicht des Deutsche-Bank-Analysten George Saravelos die vorübergehende Wiedereinführung einer Politik des Quantitative Easing (QE) dar, weil es die Absorption von Treasuries und Hypothekenpapieren über Marktpreis ermögliche. "Es handelt sich dabei um eine selbstregulierende Unterbrechung der Quantitativen Straffung (QT), bei der, wenn der Finanzierungsdruck durch den Abverkauf der Anleihen zu groß wird, dem System wieder Liquidität zugeführt wird, um den Reserveabfluss durch QT auszugleichen", schreibt er in einem Kommentar.

Commerzbank: Fed-Zinserhöhung um 50 Basispunkte steht in Frage

Die offenkundigen Probleme einiger US-Banken setzen nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte Bernd Weidensteiner und Christoph Balz ein Fragezeichen hinter die für den 22. März ursprünglich erwartete Erhöhung des US-Leitzinses um 50 Basispunkte. "Jerome Powell hat angekündigt, dass die Größe des Zinsschritts von der 'Gesamtheit der Daten' abhängt, die bis dahin veröffentlich werden", schreiben sie in einem Kommentar.

Goldman Sachs: Fed verzichtet auf Zinserhöhung im März

Die Analysten von Goldman Sachs erwarten, dass die US-Notenbank ihren Leitzins im März wegen des Stresses im Bankensystem nicht anheben wird. Bisher hatten sie einen Zinsschritt von 25 Basispunkten prognostiziert. Ihre Prognose von 25er Schritten im Mai, Juni und Juli halten sie dagegen aufrecht.

Barclays: EZB hebt Zins trotz SVB um 50 Basispunkte an

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Zinsen nach Einschätzung von Barclays-Analysten trotz der Insolvenz der Silicon Valey Bank (VTB) in dieser Woche um 50 Basispunkte anheben. "Aber die Entwicklungen in den USA werden die Entschlossenheit der EZB verstärken, ihre Zinsentscheidungen wirklich von Meeting zu Meeting zu treffen", schreiben sie in ihrem Ausblick auf die EZB-Ratssitzung am Mittwoch und Donnerstag und fügen hinzu: "Wir erwarten kein Signal zur Höhe einer Zinserhöhung im Mai."

Habeck: Deutschland ist mental nicht auf Sparkurs der Regierung vorbereitet

Die von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geforderte Ausgabendisziplin betrifft nach den Worten von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) alle Ministerien gleichermaßen. "Es muss gespart werden. Das trifft alle Ressorts hart", sagte Habeck dem Sender Welt am Rande seines Brasilien-Besuchs. Der Bundeswirtschaftsminister fügte hinzu: "Deutschland ist im Grunde auch mental darauf gar nicht vorbereitet."

Ifo-Präsident: Höhere Löhne helfen gegen Fachkräftemangel

Das Ifo-Institut fordert für Fachkräfte höhere Löhne. Zur Milderung des Fachkräftemangels könnte Ifo-Präsident Clemens Fuest zufolge mehr Wettbewerb um Arbeitskräfte und damit verbundene Verbesserungen von Löhnen und Arbeitsbedingungen helfen. "Sie können aktuell zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen", erklärte Fuest in einem Aufsatz zusammen mit Simon Jäger vom Institut zur Zukunft der Arbeit. "Gerade weil sich eine demographisch bedingte Verknappung des Arbeitskräfteangebots abzeichnet, ist eine wettbewerbliche Anpassung an die Verknappung wichtig."

Studie: Deutscher Bauwirtschaft droht 2023 weiter Gegenwind

Der deutschen Bauindustrie droht auch im Jahr 2023 aufgrund anhaltender Probleme in der Lieferkette, hoher Energie- und Rohstoffpreise und gestiegener Zinssätze starker Gegenwind. Das geht aus dem jüngsten Branchenreport des Kreditversicherers Atradius hervor. "Die Produktion der Branche ist in allen wichtigen Teilsektoren geschrumpft. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten voraussichtlich fortsetzen", sagte Deutschland-Chef Frank Liebold. Die Zahlungsverzögerungen und Insolvenzen hätten zugenommen und gefährdeten besonders die kleinen und mittleren Bauunternehmen.

IfW will Verbesserungen bei EU-Rohstoffstrategie

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat angesichts erster Details einer EU-Rohstoffstrategie Nachbesserungen angemahnt. "Die Marschrichtung der EU stimmt, und eine Rohstoffstrategie ist sehr zu begrüßen", sagte Klimaökonomin Sonja Peterson. "Die Prioritätensetzung und konkrete Ausgestaltung erscheinen aber noch an verschiedenen Stellen verbesserungsfähig." Erste an die Öffentlichkeit gelangte Inhalte aus dem entsprechenden Gesetzesentwurf deuteten darauf hin, dass die Europäische Union (EU) in ihrer Strategie auf die Ausweitung heimischer Gewinnung und Weiterverarbeitung, mehr Recycling und geringere Abhängigkeiten etwa von China setze.

Kämpfe um Bachmut verlagern sich immer mehr ins Stadtzentrum

Die heftigen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut verlagern sich nach Angaben beider Seiten immer mehr ins Zentrum der Stadt. Angriffseinheiten der Söldnertruppe Wagner rückten "aus verschiedenen Richtungen" verstärkt in Richtung Zentrum vor und versuchten, "die Verteidigungsstellung unserer Truppen zu durchbrechen", erklärte der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj. Unterdessen teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Onlinemedien mit: "Je näher wir dem Stadtzentrum kommen, umso heftiger die Kämpfe und umso mehr Artillerie gibt es."

MEXIKO

Industrieproduktion Jan unverändert gg Vormonat

Industrieproduktion Jan +2,8% (PROG: +2,5%) gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 13, 2023 08:30 ET (12:30 GMT)