Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

VDMA: Konjunkturdelle belastet Auftragseingang im Maschinenbau

Die weltweite Konjunkturdelle hat sich in den Schlussmonaten des Jahres 2022 auch in den Auftragsbüchern des Maschinen- und Anlagenbaus niedergeschlagen. Nach einem zweistelligen Orderminus im Oktober blieben die Bestellungen auch im November um real 14 Prozent unter ihrem Vorjahreswert, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Dabei verfehlten die Inlandsorders ihr Vorjahresniveau um 7 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland sanken um 17 Prozent. Der Rückgang war im Euroraum (minus 30 Prozent) deutlich höher als in den Nicht-Euro-Ländern (minus 11 Prozent).

Deutscher Dienstleistungsumsatz sinkt im Oktober um 0,7 Prozent

Der Umsatz im deutschen Dienstleistungssektor ist zu Beginn des vierten Quartals 2022 gesunken. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging er im Oktober gegenüber dem Vormonat preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,7 Prozent zurück und lag um 7,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Es war der erste Umsatzrückgang seit Juni.

Holzmann: EZB muss ihre Zinsen weiter deutlich anheben

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann ihre Zinsen anheben. Holzmann erklärte laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters in einer Präsentation für eine Konferenz, dass die Zinsen noch deutlich steigen müssten, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen. Das sei erforderlich, um die Inflation rechtzeitig auf den mittelfristigen Zielwert von 2 Prozent zu senken.

IW: Bundeshaushalt hält Schuldengrenze 2023 nur wegen Tricks ein

Der Bundeshaushalt von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wird einer Studie zufolge in diesem Jahr die Schuldenbremse einhalten und Deutschland dennoch gleichzeitig gegen die europäischen Defizitobergrenzen verstoßen. Die Bundesregierung werde die Schuldengrenze nur wegen "buchhalterischer Tricks" einhalten, heißt es in einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Diese "Haushaltstricks" mit dem Einsatz von Sondervermögen zur Umgehung der Schuldengrenze müssten aber beendet werden, forderte das IW.

SPD fordert neue europäische Industriestrategie

Die SPD will angesichts zunehmender Konkurrenz aus den USA und Asien die Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union neu ausrichten. In einem als "Zeitenwende für Europas Industrie" bezeichneten Positionspapier skizziert die Bundestagsfraktion hierfür laut Handelsblatt "Leitlinien für eine zukunftsgerichtete europäische Industriestrategie". Das Papier solle Ende der Woche bei der Fraktionsklausur in Berlin beschlossen werden. "Die EU braucht eine umfassende Standort- und Resilienzstrategie, um auf die neuen Herausforderungen im globalen Wettbewerb gemeinsam zu reagieren und Europas Industrie stark für die Zukunft aufzustellen", heißt es darin laut den Angaben.

Merz: Mitbestimmung hat sich gerade in der Krise bewährt

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich für den Erhalt einer starken Mitbestimmung in Deutschland ausgesprochen. "Betriebliche Mitbestimmung hat sich bewährt, auch gerade in den Jahren der Krise", sagte Merz bei einer von der Partei veranstalteten Betriebsrätekonferenz in Berlin. Ohne verantwortungsbewusste Betriebsräte wäre es in der Coronavirus-Pandemie nicht so gut verlaufen, was etwa Maßnahmen wie Homeoffice angeht.

Baerbock: Ukraine braucht "weitere Panzerlieferungen"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat nach ihrem Besuch in der ostukrainischen Stadt Charkiw die Notwendigkeit "weiterer Panzerlieferungen" unterstrichen. Dies sei nötig, damit weitere von der russischen Armee besetzte Orte befreit werden könnten, sagte Baerbock am Dienstagabend in den ARD-Tagesthemen. Auch brauche die Ukraine "weitere Luftverteidigung", gerade zum Schutz von Infrastruktur. Eine Zusage zur Lieferung der von der Ukraine gewünschten deutschen Leopard-Kampfpanzer wollte Baerbock aber weiterhin nicht geben.

Grüne und FDP bekräftigen Forderung nach Leopard 2

In der Debatte um die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine hat Grünen-Fraktionsvize Agnieszka Brugger davor gewarnt, sich von Drohungen Russlands einschüchtern zu lassen. "Den russischen Drohgebärden sollten wir nicht auf den Leim gehen. Putin schürt bewusst Ängste, um uns von weiterer Hilfe abzuhalten", sagte Brugger der Funke Mediengruppe. "Die Ukraine benötigt eigentlich schon seit Monaten moderne Schützen- und Kampfpanzer, um weitere russische Vormärsche zur stoppen, Truppen sicher zu transportieren und die von Russland besetzten Gebiete zu befreien", sagte Brugger.

Nato-Generalsekretär fordert mehr Waffen für die Ukraine

Nach Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erneut für mehr Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Die jüngsten Kämpfe in der Ostukraine zeigten, "wie entscheidend es ist, das wir unsere militärische Unterstützung ausbauen", sagte Stoltenberg in Brüssel. Baerbock hatte nach ihrem Besuch in der ostukrainischen Stadt Charkiw die Notwendigkeit "weiterer Panzerlieferungen" unterstrichen.

Klingbeil schließt Bruch mit China nicht aus

Deutschland könnte nach Ansicht von SPD-Chef Lars Klingbeil gezwungen sein, mit China einen ähnlichen Bruch zu vollziehen wie mit Russland. "Wir müssen uns bewusstmachen, dass morgen, übermorgen oder in zehn Jahren der Zeitpunkt kommen kann, an dem China Grenzen überschreitet", sagte Klingbeil der Wochenzeitung Die Zeit. "Wenn China Taiwan angreift, wird sich auch unsere Beziehung zu China fundamental ändern, so wie das jetzt mit Russland der Fall ist." Deutschland müsse unabhängiger von China werden, andere Märkte erschließen und andere Partner für den Handel mit Rohstoffen finden. "Das ist die große Lehre aus unserem Verhältnis zu Russland", sagte Klingbeil.

Russland meldet anhaltende Kämpfe in Soledar

Die Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Soledar dauern nach Angaben Moskaus an. "Luftlandetruppen haben den nördlichen und südlichen Teil von Soledar blockiert", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es seien Kampfeinheiten in der Stadt im Einsatz und die russische Luftwaffe bombardiere ukrainische Stellungen in Soledar. Die russische Söldnertruppe Wagner hatte zuvor mitgeteilt, sie habe "das gesamte Gebiet von Soledar unter ihre Kontrolle gebracht". Kiew wies diese Angaben umgehend zurück. "Soledar war, ist und wird immer ukrainisch sein", erklärte die ukrainische Armee im Onlinedienst Telegram. Der Kreml reagierte ebenfalls zurückhaltend auf die Angaben der Söldnertruppe.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 6. Jan +1,2% auf 186,7 (Vorwoche: 184,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 6. Jan -0,5% auf 159,4 (Vorwoche: 160,2)

US/MBA Refinance Index Woche per 6. Jan +5,1% auf 326,7 (Vorwoche: 310,9)

Mexiko Industrieproduktion Nov unverändert gg Vormonat

Mexiko Industrieproduktion Nov +3,2% (PROG: +2,8%) gg Vj

Brasilien Einzelhandelsumsatz Nov -0,6% gg Vm; +1,5% gg Vj

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2023 07:30 ET (12:30 GMT)