London (Reuters) - Großbritanniens neuer Premierminister Keir Starmer hat nach dem Wahlsieg seiner Labour-Partei mit der Aufstellung seines Ministerteams begonnen.

Er ernannte am Freitag wie erwartet Rachel Reeves zur ersten Finanzministerin des Landes und Angela Rayner zur stellvertretenden Premierministerin. David Lammy solle als Außenminister und John Healey als Verteidigungsminister fungieren. Yvette Cooper soll das Innenministerin führen. Lammy und Healey übernehmen ihre Posten in einer Zeit zweier Kriege. Sie haben bereits angekündigt, die Ukraine im Konflikt mit Russland weiter zu unterstützen und auf einen Waffenstillstand im Gazastreifen zu drängen.

Die 45-jährige Reeves hatte bei der Parlamentswahl in Großbritannien am Donnerstag ihren Wahlkreis gewonnen. Sie ist die erste Frau in dieser Funktion in Großbritannien. Reeves arbeitete früher als Volkswirtin bei der Bank of England und hatte als Oppositionspolitikerin die Aufgabe, die angespannten Beziehungen der Labour-Partei zur Wirtschaft zu verbessern. 2021 wurde sie in der Partei zur Verantwortlichen für Finanzpolitik.

Wes Streeting wurde zum Gesundheitsminister ernannt und übernimmt damit ein Ressort, das sich um den angeschlagenen Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) kümmern wird. Ed Miliband, der frühere Vorsitzende der Labour-Partei, wurde zum Klima- und Energieminister ernannt. Shabana Mahmood soll als Justizministerin und Bridget Phillipson als Bildungsministerin fungieren.

Labour hatte bei der Parlamentswahl am Donnerstag 412 der 650 Sitze im Unterhaus und damit 210 mehr als bei der letzten Abstimmung gewonnen. Die Konservativen kamen auf 121 Sitze, ein Verlust von 244 Mandaten. Starmer löst damit den ehemaligen Investmentbanker Rishi Sunak ab, der seit Oktober 2022 Regierungschef war. Auf Starmer wartet eine ganze Reihe schwieriger Aufgaben, wie etwa die Wirtschaft anzukurbeln und marode öffentliche Einrichtungen wieder auf Trab zu bringen.

(Bericht von Muvija M and Sachin Ravikumar, geschrieben von Birgit Mittwollen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)