Amsterdam/Prag (Reuters) - Die Slowakei erklärt sich bereit, den Niederländer Mark Rutte als neuen Nato-Generalsekretär zu unterstützen.

"Nach einer abschließenden Diskussion mit Mark Rutte und Beratungen mit der slowakischen Regierung, kann sich die Slowakei Mark Rutte als Nato-Chef vorstellen", sagte der slowakische Präsident Peter Pellegrini am Dienstag. Damit fehlt noch die offizielle Unterstützung Ungarns sowie Rumäniens, dessen Präsident Klaus Iohannis im März erklärt hatte, er kandidiere ebenfalls für den Spitzenposten.

Der amtierende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat seine Amtszeit bereits mehrfach verlängert. Im Oktober will der Norweger nach einem Jahrzehnt an der Spitze des Militärbündnisses den Posten abgeben. Der Nato-Generalsekretär wird im Konsensverfahren ernannt und benötigt deshalb die Unterstützung aller 32 Mitglieder. Zahlreiche Staaten haben sich bereits für den scheidenden niederländischen Ministerpräsidenten Rutte ausgesprochen.

Widerstand kam lange aus Ungarn. Doch dessen Ministerpräsident Viktor Orban hat niederländischen Medienberichten zufolge wohl seine Ablehnung aufgegeben, nachdem er mit Rutte am Rande des Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel beraten hatte. Unter Berufung auf Insider berichteten die Sender NOS und RTL, Orban habe seine Forderung nach einer Entschuldigung Ruttes für seine von Orban als "problematisch" bezeichneten Ansichten über Ungarn nicht wiederholt. Die Entschuldigung war eine der beiden Bedingungen Ungarns für eine Bestätigung Ruttes als Stoltenbergs Nachfolger. Die andere - die Garantie, dass Ungarn weder Geld für die Ukraine bereitstellen noch Personal dorthin schicken müsse - erfüllte Stoltenberg in der vergangenen Woche.

(Bericht von Jason Hovet, Jan Lopatka, Benoit Van Overstraeten; geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)