Zürich (awp) - Wohneigentum in der Schweiz ist bekanntlich teuer und dürfte eher noch teurer werden. Zwar sind die Preise für Eigenheime letztes Jahr weniger gestiegen als in den Jahren davor und auch im laufenden Jahr dürfte sich der Preisauftrieb weiter verlangsamen. Doch eine Preiskorrektur ist nicht absehbar.

Im vierten Quartal wurden Eigenheime gemäss dem UBS Composite Index gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent teurer. Dies sei die höchste Quartalsveränderungsrate im vergangenen Jahr gewesen, schreibt die UBS in der am Donnerstag veröffentlichten Kurzstudie "Immobilien Schweiz".

Die Preisentwicklung war durch einen starken Anstieg für Eigentumswohnungen (+1,2%) getrieben, Einfamilienhäuser verteuerten sich im Quartalsvergleich dagegen "nur" um 0,6 Prozent. Insgesamt waren die Eigenheimpreise Ende 2023 damit um 2,9 Prozent höher als Ende 2022, wie die Bank weiter schreibt.

Eigentumswohnungen waren 3,4 Prozent und Einfamilienhäuser 2,4 Prozent teurer. Dies sei die schwächste Preisentwicklung seit 2020. Dabei kosteten Eigenheime fast überall mehr, in und um die grossen Zentren stiegen die Preise aber nur unterdurchschnittlich.

Für das laufende Jahr erwartet die Grossbank eine weitere Abschwächung des Preisanstiegs. Die voraussichtlich sinkenden Hypothekarzinsen dürften die Eigenheimnachfrage tendenziell stützen. Die schwache Konjunktur werde sich derweil wohl eher dämpfend auswirken, zudem würden mehr Objekte zum Verkauf ausgeschrieben.

Daher geht die Grossbank für 2024 insgesamt von einer Abschwächung der Preisdynamik auf dem Eigenheimmarkt aus. Eine Preiskorrektur wird aber nicht erwartet. Unter dem Strich erwartet die Grossbank bei Eigentumswohnungen einen Preisanstieg von 1,0 Prozent und bei Einfamilienhäusern von 0,5 Prozent.

In fast allen Regionen höhere Preise

In den meisten Regionen habe sich die Preisdynamik in den letzten Quartalen abgeschwächt, heisst es weiter. In sieben der 106 Wirtschaftsregionen der Schweiz seien die Preise im 4. Quartal im Vergleich zum Vorjahr gar gesunken.

Dazu zählten Teile der Kantone Genf und Basel-Stadt, und in der Stadt Zürich hätten die Preise klar unterdurchschnittlich zugelegt. Das zeige, dass sich bei dem aktuellen Preisniveau in den Zentren und ihren Agglomerationen immer weniger Haushalte Wohneigentum leisten könnten. In weiter von den Zentren entfernten Regionen, so etwa in Teilen des Wallis, Graubündens und der Ostschweiz, wurde Wohneigentum hingegen erneut merklich teurer.

Starke Preisanstiege in Tourismusregionen

Am stärksten stiegen die Preise wie in den Vorjahren in den Tourismusregionen. Eigentumswohnungen auf dem Zweitwohnungsmarkt verteuerten sich gemäss Wüest Partner um über 6 Prozent, Einfamilienhäuser gar noch stärker. Dabei zeigten sich bei den Eigentumswohnungen grosse Unterschiede. So sanken in der Westschweiz (ohne Wallis) die Preise leicht, dagegen nahmen sie in der Zentralschweiz im zweistelligen Prozentbereich zu.

Die Veränderungsraten seien aber geringer als während der Covid-19 Pandemie, heisst es. Detaillierte Transaktionsdaten deuteten zudem darauf hin, dass auch im Ferienwohnungsmarkt die Preise langsamer stiegen, schreibt die UBS. Für 2024 erwartet sie daher auch bei Zweitwohnungen eine Abschwächung auf noch plus ein Prozent.

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