Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat betont, dass der Bund die Möglichkeit staatlicher Unterstützung für die schnelle Steigerung der Impfstoffproduktion durch die Hersteller prüft. Vor Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den zuständigen Fachministern über eine Steigerung der Produktion von Impfstoff gegen das Coronavirus erklärte der Vizekanzler im ARD-Morgenmagazin, man wolle "ganz genau gucken, wo können wir dabei helfen, dass es eine ausreichend große Produktion schnell genug gibt".

"Was uns für unsere Gesundheit hilft, ist ja nicht immer gleich wirtschaftlich für die Unternehmen", betonte Scholz. "Wenn man für wenige Monate eine Fabrik eröffnet, und dann wird das, was produziert wird, weil alles verimpft ist, gar nicht mehr gebraucht, dann ist das etwas, das in unserem Interesse ist", betonte er. Es entspreche aber "natürlich nicht den normalen Abläufen wirtschaftlichen Handelns".

Scholz verteidigte den von ihm erstellten Fragenkatalog von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wegen der Impfstoffbeschaffung. "Es geht um eine sehr ernste Sache, nämlich um die Frage, ob wir die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes gut beschützen können", sagte er. Es gebe viele Fragen, die die Länder und auch er gestellt hätten. "Die müssen beantwortet werden, das ist auch zugesagt", erklärte Scholz. "Ohne transparente Beantwortung aller dieser Fragen werden wir nicht weiter vorankommen."

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January 06, 2021 03:04 ET (08:04 GMT)