Die Profianleger am deutschen Aktienmarkt teilen sich in zwei Lager, was die Erwartung der weiteren Börsenentwicklung betrifft. Wie der jüngsten Erhebung der Deutschen Börse zu entnehmen ist, ist der Bullenanteil der Institutionellen im DAX im Vergleich zur Vorwoche zwar um 9 Punkte auf 36 Prozent gestiegen, bei den Privaten gab dieser Anteil um 1 Punkt auf 42 Prozent nach. 33 Prozent der Profis, und damit 8 Punkte mehr als in der Vorwoche sind aber zugleich ins Bärenlager gewechselt. Bei den Privatanlegern liegt der Bärenanteil bei 36 Prozent (-1). Damit sind 31 Prozent (-17) der Profianleger neutral gestimmt und 22 Prozent (+2) der Privaten.

Die Lage ist diffus, wichtige Ereignisse mit unklarem Ausgang stünden an, so Sentiment-Analyst Joachim Goldberg. Das habe viele institutionelle Investoren nicht davon abgehalten, bereits eine klare Entscheidung zu treffen, allerdings mit unterschiedlichem Ergebnis. So verteilten sich diese neuen Positionierungen fast zu gleichen Teilen und mit hoher Polarisierung auf Optimisten und Pessimisten. Relativ günstige Einstandspreise auf beiden Seiten während der Berichtswoche dürften diesen Prozess beschleunigt haben. Insgesamt resultiert daraus ein Gleichgewicht, das aber nach Ansicht von Joachim Goldberg schnell gestört werden könnte.

Vorsichtig zeigen sich derweil die US-Privatanleger. Laut der wöchentlichen Sentiment-Erhebung der American Association of Individual Investors (AAII) ist das Bullenlager in den USA auf 41,7 Prozent von zuvor 44,5 Prozent geschrumpft. Der Bärenanteil verkleinerte sich auf 26,1 Prozent nach 28,3 Prozent in der Vorwoche. Die US-Privatanleger wechselten also vornehmlich ins Lager der Neutralen - dieses vergrößerte sich auf 32,2 Prozent von 27,2 Prozent.

DJG/mpt/cln

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July 04, 2024 03:08 ET (07:08 GMT)