Angesichts der schwachen Performance im Metallbereich in den letzten Jahren dürften diese Maßnahmen den Energiehandelseinheiten des Unternehmens mehr Macht auf höchster Ebene verleihen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Quellen gegenüber Reuters.
Wainwrights Abgang wurde im April bekannt gegeben, nachdem die Metallsparte von Trafigura in ihren Finanzergebnissen von Oktober bis März eine Wertminderung in Höhe von 590 Millionen Dollar aufgrund eines angeblichen Nickelbetrugs verbucht hatte.
Jeremy Weir, CEO und Vorstandsvorsitzender, wird seine beiden Ämter behalten, während Ben Luckock zum alleinigen Leiter des Ölhandels ernannt wurde. Gonzalo De Olazaval wird alleiniger Leiter des Bereichs Metalle und Massengüter, während Richard Holtum zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben im Gas- und Strombereich den Bereich erneuerbare Energien übernehmen wird, so das Unternehmen.
Trafigura mit Sitz in Genf ist ein bedeutender Händler für Industriemetalle und der zweitgrößte unabhängige Ölhändler der Welt.
Das Managementkomitee wird in Exekutivkomitee umbenannt und von Weir und dem geschäftsführenden Direktor Jose Larocca geleitet. Dem Ausschuss gehören die drei Leiter der Geschäftsbereiche und die drei Personen an, die Wainwrights Aufgaben übernehmen: CFO Christophe Salmon, Emma Stroud als neuer COO und Ignacio Moyano, der die neu geschaffene Position des Chief Risk Officer übernimmt.
Trafigura teilte mit, dass vier Führungskräfte - Hadi Hallouche, Kostas Bintas, Julien Rolland und Jesus Fernandez -, die dem alten Vorstand angehörten, dem neuen Vorstand nicht mehr angehören werden.
Hallouche, der zusammen mit Luckock und dem geschäftsführenden Direktor Jose Larocca einer der drei Co-Leiter des Ölgeschäfts war, wird weiterhin CEO der Kraftstoffsparte Puma Energy bleiben. Kostas Bintas, der gemeinsam mit Luckock den Bereich Metalle und Schüttgut leitete, bleibt Leiter des Bereichs Aluminium und Kupfer und Jesus Fernandez bleibt Leiter des Bereichs Fusionen und Übernahmen.
Julien Rolland wird strategische Projekte leiten, darunter den Lobito-Eisenbahnkorridor in Angola und ein Wasserstoffprojekt in Dänemark.
Bintas und De Olazaval sind derzeit in einen Rechtsstreit gegen Prateek Gupta verwickelt, in dem Trafigura "systematischen Betrug" bei Nickelladungen vorwirft. Gupta streitet die Vorwürfe ab. (Berichte von Julia Payne, Dmitry Zhdannikov, Pratima Desai und Julian Luk, bearbeitet von Veronica Brown und Mark Potter)
