Nach Angaben von Refinitiv Lipper verzeichneten Rohstofffonds im Februar einen Nettozufluss von 7,9 Milliarden Dollar, den höchsten seit August 2020. Im Januar hatten sie 5,3 Milliarden Dollar erhalten.
Grafik: Rohstofffonds erhalten in diesem Jahr massive Zuflüsse:
Andererseits verzeichneten globale Rentenfonds im vergangenen Monat einen Nettoabfluss von 84,2 Milliarden Dollar, während die Zuflüsse in Aktienfonds im Vergleich zum Vormonat um 67% auf 27,7 Milliarden Dollar zurückgingen.
Da die höhere Inflation auf Anleihen und Aktien drückt, bevorzugen die Anleger Rohstofffonds, da die zugrunde liegenden Vermögenswerte oft als Absicherung gegen den steigenden Preisdruck dienen.
"Anleger, die auf der Suche nach einem Bullenmarkt sind, werden bei Rohstoffen fündig...die Preise sind tendenziell gestiegen, was zum Teil auf Unterbrechungen in der Lieferkette sowie auf fundamentale Produktionsprobleme zurückzuführen ist, die zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage beitragen", so Jake Hanley, Senior Portfolio Strategist bei Teucrium Trading LLC.
Energiefonds sind in diesem Jahr um 24,7% gestiegen, während Edelmetall- und Agrarfonds um 12,6% bzw. 9,8% zugelegt haben.
Grafik: Performance der Rohstofffonds in diesem Jahr:
Seit Russlands Einmarsch in der Ukraine letzte Woche haben sich die niederländischen Gaspreise mehr als verdoppelt, Newcastle-Kohle ist um 85% gestiegen und Rohöl der Sorte Brent ist um ein Fünftel geklettert.
LME-Aluminium erreichte diese Woche ein Rekordhoch und Nickel den höchsten Stand seit 11 Jahren. Die Weizenfutures in Chicago erreichten ein 14-Jahres-Hoch...
Auf Russland entfallen etwa 6 % der weltweiten Aluminium- und etwa 7 % der weltweiten Nickelförderung.
Hanley von Teucrium sagte, dass Agrarrohstoffe angesichts der hohen Inflationsrate bei Lebensmitteln weiterhin Anziehungspunkt für Anleger sein könnten.
Die Daten von Lipper zeigen, dass SPDR Gold Shares mit einem Nettozufluss von 3,2 Milliarden Dollar in den ersten beiden Monaten dieses Jahres an der Spitze der Zuflüsse stand, während der Invesco Optimum Yield Diversified Commodity Strategy No K-1 ETF und der Fidelity SAI Inflation-Focused Fund jeweils 1,8 Milliarden Dollar und 1,1 Milliarden Dollar anzogen.
Grafik: Die größten Zuflüsse in Rohstoff-Fonds und -ETFs in diesem Jahr:
"Rohstofffonds dürften weiterhin für Anleger interessant sein, die eine Absicherung gegen die Inflation und ein Engagement in einem weltweiten Konsumaufschwung suchen", sagte Rich Pontillo, Analyst bei Nasdaq IR Intelligence.
"Dies gilt insbesondere im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren, die in einem Umfeld steigender Zinsen an Wert verlieren könnten, und zu Aktien, die bei steigenden Zinsen höhere diskontierte Kapitalkosten aufweisen werden.
