Brüssel (Reuters) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat einen neuen Vorstoß für eine stärkere Vertretung von Frauen in Unternehmensvorständen angekündigt.

Es sei Zeit in dieser Frage voranzukommen, sagte sie der "Financial Times" mit Blick auf ein seit zehn Jahren in der EU blockiertes Vorhaben, nach dem Vorstände von börsennotierten Unternehmen in der EU zu mindestens 40 Prozent von Frauen besetzt sein sollten. Von der Leyen sagte dem Blatt, sie sei bereit, mit Frankreich zusammenzuarbeiten, um die Richtlinie während der sechsmonatigen EU-Ratspräsidentschaft der Regierung in Paris voranzutreiben. Sie hoffe, dass die neue Ampel-Regierung den bisherigen Widerstand aufgeben werde.

Ein Regierungssprecher in Berlin sagte auf Anfrage, dass der Bundesregierung die ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Gremien ein wichtiges Anliegen sei. "Der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission wird aktuell im Ressortkreis geprüft und eine gemeinsame Haltung der Bundesregierung herbeigeführt", fügte er hinzu.