Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung prüft derzeit nach Angaben des Wirtschaftsministeriums mögliche Maßnahmen als Reaktion auf die gestiegenen Energiepreise. Ein Sprecher des Ministeriums betonte bei einer Pressekonferenz, die Preissteigerung sei "auf mehrere Komponenten zurückzuführen" - zum einen seien die Beschaffungskosten gerade bei Gas gestiegen, und zum anderen gebe es weitere Bestandteile des Preises für die Haushaltskunden, wie Netzentgelte, Stromsteuern oder die EEG-Umlage.

"Man wird sich angucken, ob es nötig ist und ob es möglich ist, da etwas zu tun", kündigte Ministeriumssprecher Robert Säverin an. "Die Bundesregierung beobachtet die Sache sehr genau, auch die Märkte." Der Sprecher betonte aber, noch gebe es keine Aussagen darüber, an welcher dieser Komponenten des Preises etwas getan werden müsse. "Es ist ein großer Komplex, in dem auch die Marktlagen, die Nachfrage, die Preisbildung am Strommarkt zu berücksichtigen ist, nicht nur die Abgaben und Steuern."

Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte zu der insgesamt gestiegenen Inflation in Deutschland zudem, man beobachte "die Situation sehr genau und sind auch in Gesprächen mit allen Beteiligten". Zur Überschreitung der Schwelle von 3 Prozent Inflation im vergangenen Jahr verwies er auf Einschätzungen, dass dies aufgrund mehrerer Faktoren so sein könne, etwa coronabedingt, aufgrund des Wiederanziehens der Weltwirtschaft, aber auch von Sondereffekten wie der zeitweisen Absenkung der Mehrwertsteuer. Mit dem in der Ressortabstimmung befindlichen Plan für einen Heizkostenzuschuss wolle die Regierung "erste Entlastungen" schaffen.

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January 19, 2022 09:52 ET (14:52 GMT)