Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EEG-UMLAGE - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) drängt angesichts steigender Energiepreise auf eine Abschaffung der EEG-Umlage schon in diesem Sommer. "Wenn die Koalition sich darauf verständigt, dann würde ich es finanziell möglich machen, dass die EEG-Umlage zur Jahresmitte entfällt. Das wäre eine Milliardenentlastung für Familien, die Rentnerin, den Empfänger von BAföG oder Grundsicherung und Mittelstand und Handwerk", sagte der FDP-Vorsitzende. (Spiegel)

HEIZKOSTENZUSCHUSS - Die Ampel-Koalition will den Heizkostenzuschuss für Wohngeldempfänger angesichts der stark steigenden Energiekosten spätestens Anfang März im Bundestag in Gesetzesform gießen. "Das wird wahrscheinlich das erste komplett durch die Ampel beschlossene Gesetz sein", sagte der Wohnpolitik-Experte der FDP-Bundestagsfraktion Daniel Föst. "Die Zeit drängt", betonte Föst. "Schon im Februar oder in der ersten Märzwoche soll es beschlossen werden", kündigte er an. (Augsburger Allgemeine)

KURZARBEITERGELD - Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hat sich für eine Reform des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. "Das Kurzarbeitergeld hat Millionen von Arbeitsplätzen gesichert und uns durch die Krise geführt. Aber es ist ein sehr kompliziertes Instrument, das ursprünglich für eine temporäre konjunkturelle Krise konzipiert wurde", sagte Scheele. "Wir haben noch eine Million Vorgänge offen, die wir abschließend prüfen müssen. Das wird mindestens bis Ende 2023 dauern." (Funke Mediengruppe)

TAXONOMIE - Für den Fall, dass die EU Atomkraft und Erdgas zu nachhaltigen Energieformen erklärt, rechnet Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit Klagen. "Die EU-Kommission muss in ihre Entscheidung zudem einbeziehen, dass einige EU-Staaten gegen die Entscheidung, Atomkraft und Erdgas als nachhaltig zu deklarieren, vor Gericht ziehen werden. Das letzte Wort ist daher noch nicht gesprochen", sagte Lemke. Die Politikerin verwies darauf, dass das Meinungsbild über diese Frage in der EU keineswegs eindeutig sei. "Im Europäischen Parlament wächst der Unmut über die Vorgehensweise der EU-Kommission zusehends", sagte Lemke. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

NORD STREAM 2 - Für die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird es trotz der Gründung einer deutschen Tochtergesellschaft keine schnelle Zulassung geben. Die Eintragung ins Handelsregister sei erfolgt, "es fehlen aber weitere Schritte", sagte Netzagenturpräsident Jochen Homann. Bei einem Blick auf die noch ausstehenden Prüfungen "kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass ein Abschluss im ersten Halbjahr kaum mehr möglich sein wird". Die Netzagentur hatte das Verfahren ausgesetzt und wartet immer noch darauf, dass Nord Stream 2 alle erforderlichen Unterlagen einreicht. (FAZ)

STROMTRASSEN - Der Zeitplan für den Bau der wichtigsten Stromleitungen, die Windenergie von der Nordsee in den Süden bringen sollen, ist nicht mehr zu halten. Das hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, im Gespräch mit der FAZ zugegeben. Offiziell hält die Bundesregierung an dem Zieljahr 2026 fest. "Es wird wohl länger dauern", sagte Homann mit Blick auf Planungs-und Genehmigungsverfahren. "Wir brauchen nicht nur Vorfahrt für Windräder, sondern endlich auch für Stromnetze." (FAZ)

ENERGIEPASS - Die Bundesregierung wird in den nächsten Wochen einen neuen Energiepass für Gebäude vorstellen. An den Maßstäben für dieses Zertifikat würden dann auch neue KfW-Förderprogramme für Unternehmen und private Bauherren ausgerichtet. "Die Ampel-Koalition arbeitet an einem neuen Siegel 'Nachhaltige Gebäude'", sagte Bernhard Daldrup, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Bauen und Wohnen, zu Welt. "Die Qualitätsstandards für dieses Siegel richten sich dabei nicht allein nach der Effizienz, sondern nach der tatsächlichen CO2-Ersparnis, bezogen auf einen Quadratmeter Wohn- oder Bürofläche", so Daldrup weiter. (Welt)

UNWETTERSCHUTZ - Als Konsequenz aus der Unwetterflut von 2021 hat Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) die Erstellung von "Gefahrenkarten" angekündigt, um die Bevölkerung besser vor den Folgen von Starkregen schützen zu können. "Wettervorhersagen sind bereits ein sehr ausgereiftes System, und es hat ja Warnungen gegeben. Was aber fehlte, waren zusätzliche genaue Prognosen, wie sich welche Regenmengen in einem bestimmten Flusstal verhalten", sagte Lemke. "Kommunen sollen am Ende Starkregenhinweiskarten und darauf aufbauende Gefahrenkarten haben, die Fachleute mit ihnen und den Ländern gemeinsam ausarbeiten", betonte sie. (Redaktionsnetzwerk Deutschland)

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January 31, 2022 00:54 ET (05:54 GMT)