NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Montag nachgegeben. Das Ende der Wirtschaftssanktionen gegen das wichtige Förderland Iran und die Aussicht auf höhere Ölexporte lasteten auf den Preisen. Im frühen Handel erreichten sie langjährige Tiefstände. Am frühen Abend kostete ein Fass Nordsee-Öl der Sorte Brent mit Lieferung im März 28,73 Dollar und damit 21 Cent weniger als am Freitag. Ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar verbilligte sich um 40 Cent auf 29,02 Dollar.

In der Nacht zum Montag war der Preis für Nordsee-Öl noch bis auf 27,70 Dollar je Barrel (159 Liter) und der Preis für US-Öl auf 28,36 Dollar je Fass gefallen und damit jeweils auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren. Seit Beginn des Jahres sind die beiden wichtigen Ölpreise für die Weltwirtschaft um etwa ein Viertel eingebrochen.

Seit geraumer Zeit war die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran erwartet worden. Die Aussicht auf zusätzliches Öl aus dem Iran dürfte daher die Preise in den kommenden Tagen nicht mehr stark belasten, heißt es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Allerdings sollte ein weiterer Anstieg des Angebots auf dem Weltmarkt einer nennenswerten Preiserholung bis auf weiteres entgegenstehen.

Derzeit lastet ein zu hohes Angebot auf den Ölpreisen. Vor allem die Opec hat zur Talfahrt der Notierungen beigetragen. Saudi-Arabien verfolgt als das führende Mitgliedsland des Kartells die Strategie, Marktanteile zu verteidigen und Konkurrenten in den USA und Russland durch zunehmend niedrigere Ölpreise aus dem Markt zu drängen.

Der Preis für Opec-Rohöl fällt ebenfalls immer weiter. Am Montag meldete das Opec-Sekretariat, dass der Korbpreis am Freitag 24,74 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 26 Cent weniger als am Vortag. Opec-Rohöl ist damit ebenfalls so günstig wie seit mehr als 12 Jahren nicht mehr. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./tos/stb