Genossenschaftsbanken: Zuverlässige Kreditgeber auch in der Pandemie
Berlin (ots) - Die für die Liquidität von Unternehmen und die Finanzierung von
Investitionen im Zuge der konjunkturellen Erholung dringend benötigte
Kreditvergabe in Deutschland funktioniert auch in der Coronakrise. Nach
vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) steigerten die deutschen Genossenschaftsbanken ihre
Kreditvergabe im Gesamtjahr 2020 um 6 Prozent auf 663 Milliarden Euro im
Vergleich zum Vorjahr (Ende 2019). Im Segment der Privatkunden erhöhten sich
ihre Kreditbestände um rund 5 Prozent auf 321 Milliarden Euro, während die
Kredite an Firmenkunden sowie sonstige Kunden deutlicher um rund 7 Prozent auf
342 Milliarden Euro gesteigert werden konnten. Im März 2020 lag der
Kreditbestand der Genossenschaftsbanken vor dem ersten Lockdown noch bei 634
Milliarden Euro. Seit März 2020 stieg damit das Kreditvolumen der
Genossenschaftsbanken einschließlich der Corona-Förderkredite um gut 30
Milliarden Euro an.

"Uns ist es wichtig, gerade in dieser herausfordernden Zeit den Privat- und
Firmenkunden zur Seite zu stehen. In der Kreditvergabe einschließlich der
staatlichen Corona-Förderkreditprogramme ist der Beratungsbedarf enorm hoch. In
einem Kraftakt widmen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Genossenschaftsbanken seit Ausbruch der Coronakrise im vergangenen Frühjahr
intensiv den Fragen und Anliegen ihrer Kunden, um schnell, unbürokratisch und
zielgenau zu helfen", so BVR-Präsidentin Marija Kolak. Bei den
KfW-Corona-Förderkrediten stellen Genossenschaftsbanken einen Marktanteil von
knapp 30 Prozent des Antragsvolumens. Per Ende Dezember 2020 verzeichneten
Genossenschaftsbanken fast 47.600 Corona-Förderkreditanträge mit einem
Antragsvolumen von mehr als 10,1 Milliarden Euro, die von Genossenschaftsbanken
an die KfW oder Landesförderinstitute vermittelt wurden. "Wir begrüßen die
Entscheidung der Bundesregierung und KfW, das KfW-Sonderprogramm für Unternehmen
bis Ende Juni 2021 fortzuführen. Damit erhält der Mittelstand eine weitere
unverzichtbare Überbrückungsleistung zur Wahrung der Liquidität", so Kolak.

Im Fall von akuten Problemen standen Genossenschaftsbanken für ihre Kunden auch
mit Kreditstundungen bereit, zunächst mittels der gesetzlichen Moratorien, aber
nahezu zeitgleich auch über die flexibleren privaten Moratorien, die auch heute
noch möglich sind. Der Bedarf der Kunden an Stundungen ist seit dem Sommer 2020
erfreulicherweise stark zurückgegangen und hat sich auch durch den erneuten
Lockdown nicht wieder erhöht. Die aktuellen Stundungen per Ende Dezember
betreffen rund 35.000 Konten mit einem Kreditvolumen von 5,4 Milliarden Euro;
dies entspricht weniger als einem Prozent des gesamten Kreditvolumens bei
Genossenschaftsbanken. Zudem sind diese Bestände zu 96 Prozent mit werthaltigen
Immobilien besichert.

"In unseren Schätzungen gehen wir davon aus, dass die Zahl der
Unternehmensinsolvenzen 2021 in Deutschland um 20 bis 30 Prozent steigen könnte,
auch wenn sich dies in den Bilanzen unserer Banken zum Jahresende kaum zeigt.
Bei der Unterstützung unserer Kunden mit Krediten sehen wir die Risiken
weiterhin als gut beherrschbar an. Die Genossenschaftsbanken besitzen dank ihres
Geschäftsmodells und ihrer guten Eigenkapitalausstattung die nötige Resilienz,
um die Coronakrise zu bewältigen. Angesichts der bestehenden Unsicherheiten
überprüfen wir die Kreditrisiken regelmäßig und passen unser
Risikomanagement
entsprechend an. Wir sind zuversichtlich, unsere rege Kreditvergabe auch in
diesem Jahr fortsetzen zu können", so Kolak.

Die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten bleibt nach den vorläufigen Zahlen für
das Gesamtjahr 2020 ebenfalls ungebrochen. Die Wohnungsbaukredite der
Genossenschaftsbanken an ihre Kunden stiegen von Dezember 2019 voraussichtlich
um gut 8 Prozent auf 378 Milliarden Euro per Ende 2020.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

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OTS:               BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
ken