WARSCHAU (AFP)--Die osteuropäischen Nachbarländer der Ukraine haben die EU aufgefordert, Mitte September auslaufende Importbeschränkungen für Getreide und andere Agrarprodukte aus der Ukraine zu verlängern. Die Landwirtschaftsminister aus Polen, Bulgarien, Ungarn, Rumänien und der Slowakei forderten am Mittwoch bei einem Treffen in Warschau, die Importbeschränkungen bis zum Jahresende zu verlängern, wie der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus bekanntgab.

Die EU hatte sich Ende April mit Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei auf Schutzmaßnahmen für Erzeuger von Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen aus diesen Ländern geeinigt. Landwirte aus den angrenzenden EU-Staaten hatten zuvor über einen Preisverfall geklagt, der durch landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine verursacht worden war. Im Juni wurden die Importbeschränkungen verlängert, allerdings nur bis Mitte September.

Infolge des russischen Angriffskriegs kann die Ukraine weniger landwirtschaftliche Produkte auf dem Seeweg exportieren, sondern nutzt den Landweg durch die EU. Obwohl die Agrargüter eigentlich in andere Länder etwa in Afrika weiter exportiert werden sollen, bleiben sie oft in den ukrainischen Nachbarländern und sorgen dort für volle Silos und deutlich sinkende Erzeugerpreise.

Nach dem Auslaufen eines Abkommens mit Russlands zur Ausfuhr ukrainischen Getreides auf dem Seeweg über das Schwarze Meer am Montag ist das Thema erneut in den Fokus gerückt.

DJG/brb

(END) Dow Jones Newswires

July 19, 2023 10:03 ET (14:03 GMT)