Pres­se­mit­tei­lung vom 03.04.2017 |

Ber­lin/Ad­dis Abe­ba - In Ost­afri­ka herrscht der­zeit die schlimms­te Dür­re seit fünf­zig Jah­ren - al­lein in Äthio­pi­en lei­den akut et­wa 5,6 Mil­lio­nen Men­schen an Hun­ger. Bun­des­ent­wick­lungs­mi­nis­ter Gerd Mül­ler be­sucht heu­te die be­son­ders be­trof­fe­ne So­ma­li-Re­gi­on im Os­ten des Lan­des: Die no­ma­disch le­ben­de Be­völ­ke­rung fin­det dort kaum noch Wei­de­flä­chen für ih­re Vieh­her­den, ih­re Le­bens­grund­la­ge ist un­mit­tel­bar be­droht. Schon jetzt sind in der So­ma­li-Re­gi­on et­wa 1,7 Mil­lio­nen Men­schen drin­gend auf Nah­rungs­mit­tel­hil­fen an­ge­wie­sen. Vor dem Hin­ter­grund der dra­ma­ti­schen Si­tua­ti­on in Äthio­pi­en und am Horn von Afri­ka ins­ge­samt kün­dig­te Mi­nis­ter Mül­ler an, die be­trof­fe­nen Län­der mit wei­te­ren 100 Mil­lio­nen Eu­ro zu un­ter­stüt­zen. Ins­ge­samt stellt das Bun­des­ent­wick­lungs­mi­nis­te­ri­um der Re­gi­on da­mit in die­sem Jahr 300 Mil­lio­nen Eu­ro im Kampf ge­gen Dür­re zur Ver­fü­gung.

'Äthio­pi­en hat aus frü­he­ren Dür­ren ge­lernt und hat dies­mal auch um­fas­send Vor­sor­ge ge­trof­fen. Trotz­dem über­for­dert das Aus­maß der ak­tu­el­len Dür­re­kri­se nicht nur Äthio­pi­en, son­dern die Re­gi­on ins­ge­samt: Im Süd­su­dan, in So­ma­lia, in Ni­ger, Ke­nia oder Ka­me­run ster­ben die Men­schen an Hun­ger, weil die Welt­ge­mein­schaft zu spät re­agiert, weil Gel­der zu zö­ger­lich flie­ßen und auch erst dann, wenn die Ka­ta­stro­phe nicht mehr auf­zu­hal­ten ist. Wenn wir ge­glaubt ha­ben, ei­ne Hun­ger­kri­se wie 2011 kann sich nicht wie­der­ho­len, dann wer­den wir jetzt und hier ei­nes Bes­se­ren be­lehrt. Wir brau­chen ei­nen dau­er­haf­ten UN-Kri­sen­fonds, und wir brau­chen ihn schnell', so Mül­ler im Vor­feld.

Mi­nis­ter Mül­ler be­sucht in der So­ma­li-Re­gi­on un­ter an­de­rem ei­ne Sied­lung, in der vor den Fol­gen der Dür­re ge­flo­he­ne Men­schen mit dem Nö­tigs­ten ver­sorgt wer­den: Sau­be­res Trink­was­ser, Nah­rung, ge­sund­heit­li­che Be­treu­ung ste­hen da­bei im Vor­der­grund. Am Abend in­for­mie­ren Bot­schaf­ter bei der Afri­ka­ni­schen Uni­on Mi­nis­ter Mül­ler über die ak­tu­el­le La­ge in ih­ren von der Dür­re be­trof­fe­nen Län­dern.

Äthio­pi­en ist ei­nes der am stärks­ten be­trof­fe­nen ost­afri­ka­ni­schen Län­der der ak­tu­el­len Dür­re, die seit Herbst 2015 für ei­ne Er­näh­rungs­kri­se sorgt. Das hat für zu­sätz­li­che aku­te Un­ter­stüt­zung in Äthio­pi­en seit Herbst 2015 be­reits knapp 74 Mil­lio­nen Eu­ro für Er­näh­rungs­si­che­rung, Ge­sund­heits­vor­sor­ge und die Was­ser- und Sa­ni­tär­ver­sor­gung zur Ver­fü­gung ge­stellt. Gleich­zei­tig er­hal­ten be­trof­fe­ne Bäue­rin­nen und Bau­ern Hil­fe für die Be­schaf­fung von neu­em Saat­gut und Tier­fut­ter.

Am mor­gi­gen Diens­tag trifft der Mi­nis­ter Mül­ler den äthio­pi­schen Fi­nanz- und Ent­wick­lungs­mi­nis­ter Te­kes­te Abra­ham zum Ge­spräch. Ne­ben der Dür­re geht es da­bei um Mül­lers Kon­zept für ei­nen Mar­shall­plan mit Afri­ka, das der Mi­nis­ter an­schlie­ßend auch bei ei­nem Aus­tausch mit dem Vor­sit­zen­den und meh­re­ren Kom­mis­sa­ren der Afri­ka­ni­schen Uni­on dis­ku­tiert. Am Nach­mit­tag steht au­ßer­dem der Be­such in ei­ner Tex­til­fa­brik bei Ad­dis Abe­ba auf dem Pro­gramm, be­vor der Ent­wick­lungs­mi­nis­ter wei­ter nach In­di­en und Pa­kis­tan reist.

Ministry for Economic Cooperation and Development of the Federal Republic of Germany veröffentlichte diesen Inhalt am 03 April 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 03 April 2017 08:51:16 UTC.

Originaldokumenthttp://www.bmz.de/de/presse/aktuelleMeldungen/2017/april/170403_pm_037_Duerrekrise-am-Horn-von-Afrika-100-Millionen-Euro-zusaetzliche-Hilfe/index.jsp

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