BERLIN (dpa-AFX) - Die große Mehrheit der Bundesbürger traut der SPD einer Umfrage zufolge nicht zu, in den Koalitionsverhandlungen mit der Union noch stark zusätzliche eigene Akzente setzen zu können. 58 Prozent der Wahlberechtigten erwarten nur wenige Veränderungen am bereits erreichten Sondierungskompromiss, 14 Prozent sogar gar keine Veränderungen, wie aus dem jüngsten "Deutschlandtrend" für das ARD-"Morgenmagazin" (Freitag) hervorgeht. Dagegen denken 18 Prozent, dass die SPD viele ihrer Forderungen durchsetzen kann. Vier Prozent erwarten, dass alle Forderungen durchgesetzt werden.

Die Verhandlungen von Union und SPD sollen an diesem Freitag beginnen. Die SPD will vor allem Nachbesserungen in der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Flüchtlingspolitik erreichen.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, käme die SPD der Umfrage zufolge nur noch auf 19 Prozent. Im Vergleich zum "Deutschlandtrend" vom 4. Januar verliert die SPD zwei Prozentpunkte und kommt somit auf den niedrigsten Wert, den Infratest dimap seit Beginn des "Deutschlandtrend" im November 1997 gemessen hat. Die Union würde unverändert 33 Prozent erreichen, die AfD 12 Prozent (minus ein Prozentpunkt), die Grünen kämen auf 11 Prozent sowie FDP und Linke auf je zehn Prozent (je plus ein Prozentpunkt)./hme/DP/zb