Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Ukrainische und westliche Spitzenmilitärs haben Zweifel an der von Russland angekündigten Reduktion der militärischen Aktivitäten in der Nordukraine geäußert. Der ukrainische Generalstab erklärte in der Nacht zum Mittwoch: "Der sogenannte 'Truppenabzug' ist wahrscheinlich eine Rotation einzelner Einheiten, die darauf abzielt, die militärische Führung der ukrainischen Streitkräfte zu täuschen". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach am Dienstag von "positiven" Signalen aus Moskau, versicherte aber, dass die Ukraine vorerst weiter kämpfen werde. Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin hatte nach den rund dreistündigen Gesprächen am Dienstag in Istanbul gesagt, "um das Vertrauen zu stärken", sei die "radikale" Reduzierung der militärischen Aktivitäten Russlands bei Kiew und der nördlich davon gelegenen Stadt Tschernihiw beschlossen worden. Der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski sprach von einer "bedeutsamen Diskussion" in Istanbul. Die ukrainischen Vorschläge würden nun Kreml-Chef Wladimir Putin vorgelegt.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE: +450.000 Stellen 
          zuvor:    +475.000 Stellen 
    14:30 BIP 4Q (3. Veröffentlichung) 
          annualisiert 
          PROGNOSE:   +7,0% gg Vq 
          2. Veröff.: +7,0% gg Vq 
          3. Quartal: +2,3% gg Vq 
          BIP-Deflator 
          PROGNOSE:   +7,1% gg Vq 
          2. Veröff.: +7,1% gg Vq 
          3. Quartal: +6,0% gg Vq 
    16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
          Energy Information Administration (EIA) 
 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.623,25  -0,0% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.230,00  -0,1% 
Nikkei-225                27.836,29  -1,5% 
Hang-Seng-Index           22.248,48  +1,5% 
Kospi                      2.747,03  +0,2% 
Shanghai-Composite         3.258,67  +1,7% 
S&P/ASX 200                7.514,50  +0,7% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Freundlich - Wie bereits am Vortag in Europa und den USA zu sehen, sorgt die scheinbare Bewegung bei den russisch-ukrainischen Gesprächen für Zuversicht und Kaufbereitschaft. Russland hat angekündigt, seine militärischen Angriffe im Norden der Ukraine zurückzufahren, angeblich weil man dort beträchtliche Erfolge erzielt habe. Außerdem hilft, dass bei den Ölpreisen nach deren jüngstem deutlichen Rücksetzer relative Ruhe herrscht. Tokio tendiert aber schwach. Hier kommt Gegenwind vom sich weiter erholenden Yen. Teilnehmer weisen außerdem darauf hin, dass in Tokio viele Aktie ex Dividende gehandelt würden, was sich negativ auf das Marktbarometer auswirke. Zu den dividendenbereinigten Aktien gehören Nippon Yusen (-9,5%) oder Japan Post Holdings (-6,4%). Für Nintendo geht es um 6,7 Prozent abwärts, weil der Videospieleanbieter seine neueste Version von "Legend of Zelda" erst später als geplant auf den Markt bringen wird.

US-NACHBÖRSE

Micron Technology gewannen 3,9 Prozent nach besser als erwarteten Quartalszahlen und einem starken Ausblick. Der Online-Tierbedarfanbieter Chewy rutschte dagegen nicht nur gewinnseitig tiefer in die Verlustzone als erwartet, sondern verfehlte auch mit dem Umsatz die Prognosen. Der Kurs knickte darauf um gut 13 Prozent ein. PVH, die Muttergesellschaft von Modemarken wie Tommy Hilfiger und Calvin Klein, schnitt beim Umsatz besser ab als vermutet und erzielte nach einem Verlust von 58 Millionen mit 391 Millionen Dollar auch wieder einen deutlichen Nettogewinn. Der Kurs reagierte mit einem Plus von 0,3 Prozent. MillerKnoll, ehemals Herman Miller, schnitt mit seinen Zahlen einen Tick besser ab als erwartet. Die Aktie des Möbelherstellers machte dennoch einen Satz um über 12 Prozent nach oben. Der Inneneinrichter RH, die Muttergesellschaft von Restoration Hardware, präsentierte neben einem Gewinn- und Umsatzanstieg auch den Plan für einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3. Außerdem wird Chairman und CEO Gary Friedman 1,7 Millionen Aktien des Unternehmens verkaufen. Der RH-Kurs gab um 4,3 Prozent nach. Der Kurs des Biotechnikunternehmes Geron sackte nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung um über 17 Prozent ab. Für Microvast ging es um 7 Prozent südwärts. Der Hersteller von Batterien unter anderem für Elektrobusse hatte über eine Verlustausweitung berichtet und gewarnt, dass das Geschäft von der Entwicklung in Russland beeinträchtigt werden könnte.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.294,19      +1,0%        338,30          -2,9% 
S&P-500              4.631,61      +1,2%         56,09          -2,8% 
Nasdaq-Comp.        14.619,64      +1,8%        264,73          -6,6% 
Nasdaq-100          15.239,32      +1,7%        251,91          -6,6% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien)  995 Mio  856 Mio 
Gewinner             2.744     1.642 
Verlierer              641     1.705 
unverändert            141       152 
 

Fest - Für Rückenwind sorgte die Nachricht, dass bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen Waffenstillstand Fortschritte erzielt wurden. Stützend wirkten auch die erneut deutlich fallenden Ölpreise, die Inflationssorgen linderten. Etwas Störfeuer kam derweil vom Anleihemarkt. Vorübergehend gab es eine inverse Zinsstrukturkurve, bei der die Rendite zweijähriger Schuldtitel höher ist als die der zehnjährigen, was sich in der Vergangenheit oft als Hinweis für eine kommende Rezession erwiesen hat. Auf Unternehmensseite stand Unitedhealth (-0,5%) im Blick mit dem Kauf des Pflegedienstleisters LHC (+5,9%) für 5,4 Milliarden Dollar. Dave & Buster's Entertainment stiegen um 15 Prozent. Zwar verfehlte das Unternehmen mit den Viertquartalszahlen die Erwartungen, es berichtete aber zugleich, dass sich das Geschäft in den ersten acht Wochen des ersten Quartals verbessert habe. Eine Personalie trieb Fedex um 3,7 Prozent nach oben. Der 77-jährige Gründer des Logistikunternehmens, Frederick Smith, wird nach rund fünf Jahrzehnten an der Spitze von Fedex von Bord gehen.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,36       +2,2          2,34          162,9 
5 Jahre                  2,49       -7,2          2,56          123,2 
7 Jahre                  2,48       -7,8          2,55          103,7 
10 Jahre                 2,40       -6,4          2,46           88,9 
30 Jahre                 2,50       -4,7          2,55           60,3 

Bei Staatsanleihen kam es nach den jüngsten kräftigen Verlusten zu einer Gegenbewegung. Abgesehen von den zweijährigen Titeln sanken die Renditen über alle Laufzeiten hinweg deutlich.

DEVISEN


                 zuletzt      +/- %      00:00   Di, 9:18   % YTD 
EUR/USD           1,1109      +0,2%     1,1088     1,0999   -2,3% 
EUR/JPY           135,41      -0,6%     136,25     135,99   +3,5% 
EUR/GBP           0,8467      +0,0%     0,8466     0,8403   +0,8% 
GBP/USD           1,3121      +0,2%     1,3098     1,3088   -3,0% 
USD/JPY           121,89      -0,8%     122,89     123,66   +5,9% 
USD/KRW         1.211,19      +0,1%   1.209,75   1.218,97   +1,9% 
USD/CNY           6,3583      -0,1%     6,3642     6,3701   +0,0% 
USD/CNH           6,3666      -0,1%     6,3748     6,3832   +0,2% 
USD/HKD           7,8269      +0,0%     7,8268     7,8279   +0,4% 
AUD/USD           0,7529      +0,2%     0,7511     0,7510   +3,7% 
NZD/USD           0,6965      +0,4%     0,6937     0,6905   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        47.448,78      +0,3%  47.308,69  47.489,07   +2,6% 
 

Die ermutigenden Nachrichten zu den russisch-ukrainischen Verhandlungen dämpften das Interesse an "sicheren Häfen". Der als Fluchtwährung geltende Dollar gab deutlich nach. Der Dollarindex sank um 0,7 Prozent. Der Euro wertete im Hoch bis auf über 1,11 Dollar auf, nachdem er im Tagestief bei 1,0969 gelegen hatte. Derweil setzte der Rubel mit der Hoffnung auf eine Verständigung der Kriegsgegner seinen Höhenflug fort und stieg gegen den Dollar um über 9 Prozent. Weiter erholt von seinem jüngsten Siebenjahrestief zeigte sich der Yen. Im asiatisch dominierten Geschäft am Mittwoch legt der Yen weiter stark zu. Laut Marktbeobachtern wird er auch davon gestützt, dass mit Blick auf das Quartalsende, das in Japan auch das Ende des Fiskaljahres ist, viele japanische Unternehmen Fremdwährungsgewinne repatriiern, also in Yen umtauschen. Zugleich zeigt sich der Dollar auch auf breiter Front erneut leichter, abzulesen am Dollarindex, der 0,3 Prozent nachgibt.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         105,25     104,24      +1,0%       1,01  +42,4% 
Brent/ICE         111,27     110,23      +0,9%       1,04  +30,4% 
 

Bei den Ölpreisen wurden Anfangsgewinne abgegeben und die Talfahrt vom Montag wieder aufgenommen mit Einbußen von rund 1 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen dazu auf die Fortschritte in den Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine, die Sorgen vor einem zu knappen Ölangebot dämpften. Belastend wirkte daneben die Spekulation, dass die strengen Lockdowns in China die dortige Nachfrage nach Öl mindern dürften. Im späten Geschäft holten die Preise aber einen großen Teil der Verluste wieder auf.

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March 30, 2022 01:53 ET (05:53 GMT)