Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der japanische Notenbankchef Haruhiko Kuroda sieht in der jüngsten Abschwächung des Yen keinen Vertrauensverlust des Marktes in die japanische Währung. "Es ist wünschenswert, dass die Devisenkurse die wirtschaftlichen und finanziellen Fundamentaldaten widerspiegeln und sich stabil entwickeln", sagte Kuroda in einer Sitzung des Parlamentsausschusses. Ein schwächerer Yen sei im Allgemeinen positiv für die japanische Wirtschaft und die Preise, während die Auswirkungen auf die einzelnen Wirtschaftseinheiten unterschiedlich sind, fügte er hinzu.

Japans Finanzminister Shunichi Suzuki, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm, warnte vor raschen Wechselkursschwankungen und sagte, er beobachte sorgfältig die möglichen Auswirkungen der Yen-Bewegungen auf die japanische Wirtschaft.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    15:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan März 
          (2. Umfrage) 
          PROGNOSE:   59,7 
          1. Umfrage: 59,7 
          zuvor:      62,8 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.519,50  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.787,25  +0,2% 
Nikkei-225                28.149,84  +0,1% 
Hang-Seng-Index           21.443,46  -2,3% 
Kospi                      2.730,94  +0,0% 
Shanghai-Composite         3.226,78  -0,7% 
S&P/ASX 200                7.406,20  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Starke Vorgaben der Wall Street werden ignoriert. Über den Märkten schwebt nach wie vor das Damoklesschwert des Ukraine-Kriegs. Dazu gesellen sich länderspezifische Belastungsfaktoren. In China ist dies die jüngste Corona-Pandemiewelle, die zahlreiche Städte des Landes in neue Lockdowns und Fabriken zu Produktionsunterbrechungen zwingt. Das dürfte auch das chinesische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal beeinträchtigen. Dazu kommen neue Spannungen mit den USA. Diese haben gedroht, dass die bilateralen Beziehungen darunter leiden würden, wenn China Russland im Krieg gegen die Ukraine unterstützen sollte. In Hongkong lasten Befürchtungen, dass Peking Online-Lieferdienste und Kurzvideo-Plattformen stärker regulieren könnte. Der Technologiesektor sackt um gut 4 Prozent ab. Unter den Einzelwerten verbilligen sich JD.com um 4,7 Prozent. Netease gaben um 4,2 Prozent nach. Der japanische Aktienmarkt wird gebremst vom Yen, der sich leicht erholt hat. Toshiba gewinnen 0,4 Prozent nach einem Bericht, wonach das Unternehmen den Rückzug von der Börse erwägt. Die vom Management geplante Aufspaltung des Konzerns war am Donnerstag am Widerstand der Aktionäre gescheitert. In Seoul schürt der jüngste Test einer Interkontinentalrakete durch Nordkorea Angst vor geopolitischen Risiken.

US-NACHBÖRSE

Die Aktien von Nio sind am Donnerstagebend im nachbörslichen US-Handel unter Druck geraten, nachdem der Viertquartalsausweis des chinesischen Herstellers von Elektroautos nicht in allen Punkten überzeugt hatte. Der Umsatz im Schlussquartal lag etwas über der Konsensprognose der Analysten, der Verlust je Aktie traf diesen exakt. Im ersten Quartal plant Nio, 25.000 bis 26.000 Fahrzeuge auszuliefern. Analysten hatten bislang jedoch mit 28.000 gerechnet. Die Aktie sank auf Nasdaq.com um 2,1 Prozent.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          34.707,94  +1,0%   349,44      -4,5% 
S&P-500        4.520,16  +1,4%    63,92      -5,2% 
Nasdaq-Comp.  14.191,84  +1,9%   269,24      -9,3% 
Nasdaq-100    14.765,70  +2,2%   318,15      -9,5% 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 0,84 Mrd    0,94 Mrd 
Gewinner             2.183       1.172 
Verlierer            1.145       2.138 
Unverändert            132         137 

Fest - Nach den kräftigen Vortagesverlusten, ausgelöst durch stark steigende Ölpreise und die Aussicht auf aggressivere Zinserhöhungen durch die US-Notenbank, ging es mit den Indizes aufwärts. Für etwas Entspannung sorgten die wieder gesunkenen Ölpreise. Die Stimmungslage blieb aber angeschlagen. In der Ukraine gingen die Kämpfe unvermindert weiter und es gab keine Signale für Fortschritte bei den Gesprächen um eine diplomatische Lösung. Die G7-Staaten hatten Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine weitere Sanktionen angedroht. Derweil verstärken sich die Stimmen innerhalb der US-Notenbank, die sich für eine raschere Straffung der Geldpolitik aussprechen. Auch der Präsident der Fed-Filiale von Chicago, Charles Evans, stimmte mit der Ansicht der Fed überein, dass die Geldpolitik einen restriktiven Kurs einschlagen müsse. Gesucht waren Halbleiteraktien wie Nvidia (+9,8%) und Intel (+6,9%). Hier setzen Investoren darauf, dass die hohe Nachfrage die Logistikprobleme in den Hintergrund dränge.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,13       +3,0          2,10          140,5 
5 Jahre                  2,38       +6,7          2,32          112,5 
7 Jahre                  2,42       +7,3          2,34           97,7 
10 Jahre                 2,36       +6,8          2,29           85,2 
30 Jahre                 2,53       +4,7          2,48           63,0 
 

Die Renditen stiegen, nachdem sie am Vortag vom höchsten Stand seit 2019 zurückgekommen waren. Händler verwiesen auf die deutlich besser als gedacht ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes. "Die haben jeden Gedanken an Rezession ad acta gelegt", sagte ein Händler: "Dadurch ist ein rigider Zinserhöhungskurs der Notenbanken wahrscheinlich."

DEVISEN


 
DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00  Do, 8:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1026      +0,2%     1,1005        1,0985   -3,0% 
EUR/JPY           134,34      -0,2%     134,67        133,59   +2,6% 
EUR/GBP           0,8345      +0,0%     0,8344        0,8322   -0,7% 
GBP/USD           1,3214      +0,2%     1,3191        1,3200   -2,4% 
USD/JPY           121,83      -0,4%     122,37        121,66   +5,8% 
USD/KRW         1.218,89      -0,2%   1.221,13      1.218,92   +2,5% 
USD/CNY           6,3618      -0,1%     6,3678        6,3681   +0,1% 
USD/CNH           6,3755      -0,1%     6,3807        6,3810   +0,3% 
USD/HKD           7,8247      +0,0%     7,8233        7,8248   +0,4% 
AUD/USD           0,7532      +0,2%     0,7515        0,7480   +3,7% 
NZD/USD           0,6985      +0,4%     0,6960        0,6955   +2,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        44.196,54      +0,5%  43.986,45     43.074,05   -4,4% 
 

Der Dollar zeigte sich gut behauptet. Der Dollar-Index legte um 0,1 Prozent zu. Im Handel war von Käufen wegen der Aussicht auf eine forschere Straffung der US-Geldpolitik die Rede.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         112,58     112,34      +0,2%          0,24  +52,3% 
Brent/ICE         119,46     119,03      +0,4%          0,43  +30,4% 
 

Der Ölmarkt blieb aufgrund des Ukraine-Kriegs weiter von Volatilität geprägt. Für die Preise von WTI und Brent ging es nach den kräftigen Vortagesgewinnen wieder nach unten (rund 3%). Zuletzt hatte die Aussicht auf weitere Russland-Sanktionen und die Ankündigung Russlands, künftig nur noch Rubel zur Zahlung von Gaslieferungen zu akzeptieren, die Ölpreise nach oben getrieben. Laut BNP Paribas dürften die Ölpreise bis mindestens Ende 2023 im Durchschnitt über 100 Dollar pro Barrel liegen, selbst wenn der Ukraine-Krieg schnell beendet werde.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.958,59   1.958,52      +0,0%         +0,07   +7,1% 
Silber (Spot)      25,63      25,55      +0,3%         +0,08   +9,9% 
Platin (Spot)   1.030,12   1.026,68      +0,3%         +3,45   +6,1% 
Kupfer-Future       4,75       4,74      +0,1%         +0,01   +6,6% 
 

Der Goldpreis wurde gestützt von Sanktionen gegen den Goldhandel der russischen Zentralbank. Diese könnten das Angebot verknappen, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

UKRAINEKRIEG

US-Präsident Joe Biden wird in Polen die Stadt Rzeszow nahe der Grenze zur Ukraine besuchen. Er wolle sich ein Bild von den Hilfsbemühungen für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge machen, so das Weiße Haus. Anschließend werde er sich mit US-Soldaten treffen, die dort im Rahmen der "Abschreckungsbemühungen der Nato" gegen Russland stationiert sind.

CYBERKRIMINALITÄT RUSSLAND / USA

In den USA sind vier russische Hacker wegen Cyberangriffen auf den Energiesektor in aller Welt angeklagt worden. Die im Auftrag von Moskau arbeitenden Hacker hätten zwischen 2012 und 2018 tausende Computer bei hunderten Unternehmen in 135 Ländern attackiert, teilte das US-Justizministerium mit. Zu den Zielen gehörte demnach auch ein Atomkraftwerk im US-Bundesstaat Kansas.

RAKETENTEST NORDKOREA

Der Westen hat Nordkoreas Test einer Interkontinentalrakete scharf verurteilt und erhöht den diplomatischen Druck auf das isolierte Land. Die USA kündigten neue Sanktionen gegen Einrichtungen an, die "sensible Elemente für das nordkoreanische Raketenprogramm" beschafft haben sollen - darunter auch zwei russische Unternehmen. Am Freitag soll der UN-Sicherheitsrat über den größten Raketentest Nordkoreas seit 2017 beraten.

VERBRAUCHERPREISE TOKIO

Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio stiegen im März im Vergleich zum Vormonat um 0,4 und im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozent. In der Kernrate wurde ein Anstieg um 0,8 Prozent zum Vorjahr verzeichnet, während Volkswirte mit plus 0,7 Prozent gerechnet hatten.

VERBRAUCHERPREISE MALAYSIA

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March 25, 2022 02:31 ET (06:31 GMT)