Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Chinas Exporte und Importe sind im Mai weniger stark gewachsen als erwartet. Zum Vorjahr ergab sich allerdings aufgrund eines Basiseffekts dennoch ein starkes Wachstum. Auch im Vergleich zu den Vor-Corona-Niveaus stiegen sowohl Ausfuhren und Einfuhren deutlich. Die Exporte legten im Mai um 27,9 (April: 32,3) Prozent zu. Volkswirte hatten auch für Mai 32,3 Prozent erwartet. Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Monat Mai 2019 betrug der Anstieg 23,4 Prozent. Die Importe legten im Mai um 51,1 (43,1) Prozent zu. Die Konsenserwartung lag hier bei 53,0 Prozent.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Die Finanzminister der G-7-Staaten haben sich prinzipiell auf das Ziel einer globalen Mindestbesteuerung von Unternehmen geeinigt. Laut Abschluss-Kommunique ihrer Sitzung in London streben sie nun gemeinsam eine Unternehmenssteuer von mindestens 15 Prozent an. Den Europäern geht es vor allem um die Besteuerung von Technologie-Unternehmen. Diese sitzen überwiegend in den USA und zahlen auf die operativen Gewinne ihrer Europa-Geschäfte häufig nur geringe oder keine Steuern in den Ländern, in denen sie anfallen. Nun müssen die Steuerregeln völlig überarbeitet werden.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                      Stand   +/- % 
S&P-500-Indikation      4.222,25  -0,17% 
Nasdaq-100-Indikation  13.731,50  -0,23% 
Nikkei-225             29.028,99  +0,30% 
Hang-Seng-Index        28.764,92  -0,53% 
Kospi                   3.247,72  +0,24% 
Shanghai-Composite      3.590,93  -0,03% 
S&P/ASX 200             7.290,70  -0,06% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Laut Händlern sorgen die mit nachlassenden Inflationssorgen weiter gesunkenen Renditen in den USA in Tokio für positive Stimmung. Hintergrund sei der nicht so stark ausgefallene Anstieg neu geschaffener Stellen in den USA im Mai. Dass der Dollar parallel dazu deutlich nachgibt gegenüber Freitag, der Yen also an Stärke gewinnt, bremst den Anstieg des Nikkei-Index allerdings etwas. Am meisten tut sich in Hongkong, der HSI liegt etwas deutlicher im Minus. Dass die chinesischen Exporte und Importe im Mai die Erwartungen nicht ganz erreichten, sorgt für keinen stärkeren negativen Impuls. Die jeweilige Wachstumsrate gegenüber dem Vorjahr fiel immer noch sehr hoch aus. Ökonom Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management vermutet, dass das Auftreten neuer Covid-19-Fälle in der Provinz Guangdong dabei eine maßgebliche Rolle gespielt haben dürfte. Für WH Group geht es in Hongkong um 7,7 Prozent nach oben. Der Fleischproduzent hat ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. In Seoul schießen Doosan Heavy Industries & Construction um fast 20 Prozent steil nach oben, weiter getrieben von einem Kooperationsabkommen Südkoreas mit den USA für den weltweiten Atomenergiemarkt. In Sydney machen Altium nach einem Gebot von Autodesk einen Satz um fast 40 Prozent nach oben.

US-NACHBÖRSE

Autodesk zeigten sich noch unauffällig und wenig bewegt vor dem am frühen Montag bekanntgewordenenen Gebot für die australische Altium im Wert von 3,91 Milliarden US-Dollar. Avis Budget gingen 0,8 Prozent höher um auf Nasdaq.com, nachdem der Board des Autovermieters der Erhöhung des Aktienrückkaufvolumens zugestimmt hatte.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.756,39       0,52      179,35      13,56 
S&P-500              4.229,89       0,88       37,04      12,61 
Nasdaq-Comp.        13.814,49       1,47      199,98       7,19 
Nasdaq-100          13.770,78       1,78      241,09       6,85 
 
                               Vortag 
Umsatz NYSE (Aktien) 0,80 Mrd  1,04 Mrd 
Gewinner             2.115     1.441 
Verlierer            1.188     1.845 
unverändert            169       176 
 

Freundlich - Ein Arbeitsmarktbericht nach dem Geschmack der Börsianer fachte die Kauflaune an. Händler bezeichneten ihn trotz der verfehlten Erwartungen als immer noch gut genug, um weiter die Karte Konjunkturoptimismus spielen zu können, zugleich schreie er nicht nach einer restriktiveren Geldpolitikt. Unter den Einzelaktien fielen Ford um 0,1 Prozent, obwohl der Automobilhersteller positive Absatzzahlen bekannt gegeben hat. Die Aktie hatte bereits am Vortag kräftig gewonnen. Broadcom (+2,2%) überraschte positiv mit den Geschäftszahlen. Auch die Slack-Aktie (+1,2%) profitierte von guten Geschäftszahlen. Docusign legten massiv zu um 19,7 Prozent, gestützt von besser als gedacht ausgefallenen Quartalszahlen und Ausblick. Asana schossen um 6,5 Prozent empor. Das Softwareunternehmen hob nach Geschäftszahlen klar oberhalb der Marktprognosen den Ausblick an.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15       -1,2        0,16        3,2 
5 Jahre                  0,79       -5,3        0,84       42,6 
7 Jahre                  1,23       -6,8        1,30       58,5 
10 Jahre                 1,55       -7,3        1,62       63,3 
30 Jahre                 2,24       -6,0        2,30       59,0 
 

Mit dem Auspreisen von geldpolitischen Straffungen nach dem unter Erwarten ausfgefallenen Arbeitsmarktbericht für Mai sanken die Renditen am Rentenmarkt. Für die der zehnjährigen Staatstitel ging es um gut 7 Basispunkte steil nach unten.

DEVISEN


                 zuletzt      +/- %      00:00  Fr, 9.15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2162      -0,0%     1,2163        1,2114   -0,4% 
EUR/JPY           133,17      -0,0%     133,21        133,49   +5,6% 
EUR/GBP           0,8600      +0,1%     0,8590        0,8588   -3,7% 
GBP/USD           1,4143      -0,1%     1,4160        1,4107   +3,4% 
USD/JPY           109,50      -0,0%     109,51        110,20   +6,1% 
USD/KRW          1110,69      -0,5%    1110,69       1115,03   +2,3% 
USD/CNY           6,4012      +0,1%     6,3953        6,4058   -1,9% 
USD/CNH           6,3970      +0,1%     6,3911        6,4040   -1,6% 
USD/HKD           7,7571         0%     7,7571        7,7578   +0,1% 
AUD/USD           0,7735      -0,0%     0,7738        0,7668   +0,4% 
NZD/USD           0,7203      -0,1%     0,7208        0,7150   +0,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        36.364,75      +1,1%  35.969,75     36.490,76  +25,2% 
 

Der Dollar geriet mit den Arbeitsmarltdaten und sinkenden Marktzinsen unter Druck, der Dollarindex sank um 0,4 Prozent. Der Markt habe geldpolitische Straffungen zum Teil wieder ausgepreist, hieß es.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,23      69,62      -0,6%         -0,39  +42,7% 
Brent/ICE          71,42      71,89      -0,7%         -0,47  +39,3% 
 

Die Erdölpreise nahmen die jüngste Rally, die sie auf Mehrjahreshochs getrieben hatte, wieder auf und legten um bis zu 0,7 Prozent zu. Der Stellenaufbau in den USA sei im Mai trotz nicht erreichter Prognosen äußerst robust ausgefallen und spreche nicht gegen die Annahme einer steigenden Nachfrage, hieß es zur Begründung. Zugleich stützte die Dollarschwäche die Ölpreise. Auf Wochenbasis legten die Ölpreise um rund 5 Prozent zu.

METALLE


                 zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.886,01   1.891,49      -0,3%         -5,48   -0,6% 
Silber (Spot)      27,59      27,77      -0,6%         -0,18   +4,5% 
Platin (Spot)   1.168,50   1.167,30      +0,1%         +1,20   +9,2% 
Kupfer-Future       4,50       4,53      -0,7%         -0,03  +27,5% 
 

Die Feinunze Gold verteuerte sich um 1,2 Prozent, was der Dollarschwäche ebenso geschuldet war wie den fallenden Marktzinsen, die das zinlose Edelmetall für Anleger relativ betrachtet attraktiver machten.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

AUSTRALIEN - RATING

Standard & Poor's hat den Ausblick für Australien auf stabil von negativ erhöht und das Rating mit AAA bestätigt. Das entschiedene Vorgehen der Regierung gegen die Folgen der Covid-19-Pandemie habe dazu beigetragen, dass sich die Wirtschaft schneller als erwartet erholt.

BITCOIN

El Salvadors Präsident Nayib Bukele will die Kryptowährung Bitcoin zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel in dem mittelamerikanischen Land machen.

GELDPOLITIK USA

US-Finanzministerin Janet Yellen hat sich wohlwollend zu höheren Zinsen geäußert. Es wäre gut, die Inflation und die Zinsen wieder in ein normales Umfeld zu bringen, sagte Yellen in einem Interview mit Bloomberg. "Wir kämpfen jetzt seit einem Jahrzehnt gegen eine zu niedrige Inflation und zu niedrige Zinsen", sagte Yellen. "Wir wollen, dass sie zu einem normalen Umfeld zurückkehren, und wenn dies ein wenig hilft, die Dinge zu lindern, dann ist das keine schlechte Sache - das ist eine gute Sache."

PERU - POLITIK

In der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru liegt die rechtspopulistische Kandidatin Keiko Fujimori laut ersten Ergebnissen vorn. Sie komme auf 52,9 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission mit.

AUTODESK/ALTIUM

Autodesk hat ein Übernahmeangebot für Altium Ltd vorgelegt, in dem das in Kalifornien ansässige und in Australien börsennotierte Technologieunternehmen mit etwa 3,91 Milliarden US-Dollar bewertet wird, je Aktie mit 38,50 Dollar. Altium wies das Angebot als deutlich unter Wert zurück, begrüßte jedoch das Interesse und will sich auf eine angemessene Bewertung einlassen.

INCYTE

Morphosys und das US-Biopharma-Unternehmen Incyte haben vielversprechende Daten aus dem dreijährigen Nachbeobachtungszeitraum der laufenden Phase 2 L-MIND-Studie mit Tafasitamab erzielt.


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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2021 01:50 ET (05:50 GMT)