Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht "positive" Signale bei der jüngsten Runde der Verhandlungen ukrainischer und russischer Unterhändler. Dennoch gehe der Beschuss durch die russischen Angreifer weiter, sagte er in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videobotschaft. "Die russische Armee hat immer noch ein großes Potenzial, um die Angriffe auf unseren Staat fortzusetzen." Deshalb werde die Ukraine ihre Verteidigungsanstrengungen nicht verringern. Auch sollte es keinerlei Aufhebung von Sanktionen gegen Russland geben, sagte Selenskyj weiter. Dies "kann erst in Betracht gezogen werden, wenn der Krieg vorbei ist und wir zurückbekommen, was uns gehört". Zuvor hatte Russlands Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin nach den Gesprächen angekündigt, "um das Vertrauen zu stärken", sei die "radikale" Reduzierung der militärischen Aktivitäten Russlands bei Kiew und Tschernihiw im Norden des Landes beschlossen worden. Die ukrainische Seite sprach in Istanbul davon, dass nach den Verhandlungen nun ein Treffen der Staatschefs beider Seiten möglich erscheine. Das US-Verteidigungsministerium reagierte allerdings mit großer Skepsis auf die Ankündigung Russlands. Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, bislang scheine sich nur eine "kleine Zahl" russischer Soldaten von Kiew zu entfernen. Das sei aber kein "Rückzug", sondern eine "Neupositionierung" der Truppen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
06:50 DE/Stratec SE, Jahresergebnis (14:00 Telefonkonferenz), Birkenfeld
07:00 DE/Ströer SE & Co KGaA, ausführliches Jahresergebnis, Köln
07:00 DE/Takkt AG, ausführliches Jahresergebnis, Stuttgart
07:30 DE/Befesa SA, ausführliches Jahresergebnis, Ratingen
07:30 DE/Koenig & Bauer AG (KBA), ausführliches Jahresergebnis, Würzburg
07:30 DE/q.beyond AG, ausführliches Jahresergebnis, Köln
07:45 DE/Eckert & Ziegler AG, ausführliches Jahresergebnis, Berlin
07:45 DE/SNP Schneider-Neureither & Partner SE, ausführliches Jahresergebnis, Heidelberg
08:00 DE/PNE AG, Jahresergebnis, Cuxhaven
10:00 DE/Carl Zeiss Meditec AG, Online-HV
12:35 DE/Centogene NV, Ergebnis 4Q, Rostock
12:45 DE/Biontech SE, Ergebnis 4Q, Mainz
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- DE/Henkel AG & Co KGaA, Umsatzentwicklung 1Q, Düsseldorf
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- ES 09:00 HVPI und Verbraucherpreise März (vorläufig) HVPI PROGNOSE: +7,9% gg Vj zuvor: +7,6% gg Vj - EU 11:00 Index Wirtschaftsstimmung März Wirtschaftsstimmung Eurozone PROGNOSE: 109,7 zuvor: 114,0 Industrievertrauen Eurozone PROGNOSE: +10,5 zuvor: +14,0 Verbrauchervertrauen Eurozone PROGNOSE: -18,7 Vorabschätzung: -18,7 zuvor: -8,8 - DE 14:00 Verbraucherpreise März (vorläufig) PROGNOSE: +1,6% gg Vm/+6,2% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vm/+5,1% gg Vj HVPI PROGNOSE: +1,7% gg Vm/+6,7% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vm/+5,5% gg Vj - US 14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht März Beschäftigung privater Sektor PROGNOSE: +450.000 Stellen zuvor: +475.000 Stellen 14:30 BIP 4Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +7,0% gg Vq 2. Veröff.: +7,0% gg Vq 3. Quartal: +2,3% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +7,1% gg Vq 2. Veröff.: +7,1% gg Vq 3. Quartal: +6,0% gg Vq 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 14.764,00 -0,7% E-Mini-Future S&P-500 4.617,50 -0,2% E-Mini-Future Nsdq-100 15.215,75 -0,1% Nikkei-225 27.793,79 -1,6% Schanghai-Composite 3.249,79 +1,4% +/- Ticks Bund -Future 157,81 +42 Dienstag: INDEX Schluss +/- DAX 14.820,33 +2,8% DAX-Future 14.865,00 +2,2% XDAX 14.848,11 +2,1% MDAX 31.862,16 +2,0% TecDAX 3.362,31 +2,8% EuroStoxx50 4.002,18 +3,0% Stoxx50 3.749,25 +1,4% Dow-Jones 35.294,19 +1,0% S&P-500-Index 4.631,60 +1,2% Nasdaq-Comp. 14.619,64 +1,8% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 157,39 -90
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einer Konsolidierung des erhöhten Kursniveaus rechnen Händler am Mittwoch. Am Vortag seien schon zu viele Vorschusslorbeeren vergeben worden an das Ukraine-Russland-Treffen in der Türkei. "Das man spricht ist gut, aber dass die Börsen schon wieder auf Vorkriegsniveau notieren, spiegelt nicht die aktuelle Risikolage wider", so ein Händler. Dazu hänge als Damoklesschwert über den Märkten die russische Forderung nach der Zahlung von Öl und Gas in Rubel. Hier drohe das nächste Kräftemessen. Druck dürfte es weiter auf die Rentenmärkte durch fortgesetzte Umschichtungen in Aktien geben. Denn ausser der Flucht in "sichere Häfen" wegen des Ukraine-Krieges habe es angesichts der Inflation keinen Grund gegeben, in die viel zu gering rentierenden Bonds zu investieren. Zwischenerholungen seien möglich, änderten aber nichts am Trend.
Rückblick: Positive Aussagen von den russisch-ukrainischen Verhandlungen beflügelten. Auf der Aktienseite waren vor allem konjunkturnahe Branchen gesucht. Der Index der Autoaktien und ihrer Zulieferer (+5,8%) stand an der Spitze der Gewinnerliste. "Der Markt setzt darauf, dass sich die Lieferkettenprobleme bei einem Kriegsende in der Ukraine entspannen", so ein Marktteilnehmer. Renault (+11,7%) besitzt das russische Unternehmen Avtovaz, womit der russische Markt bei den Franzosen zuletzt laut UBS etwa 9 Prozent des weltweiten Umsatzes ausmachte. Der Index der Banken legte um knapp 4 Prozent zu. "Die Hoffnung auf einen positiven Ausgang der Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland und die anstehende restriktive Geldpolitik der Notenbanken schieben Banken an", sagte Salah-Edddine Bouhmidi von IG Markets. Besonders gefragt waren Raiffeisenbank (+8,9%), das Institut ist über eine Tochter stark in Russland engagiert. Ähnlich stark nach oben ging es im Einzelhandels- und Technologie-Bereich. Dagegen fiel der Index der Öl- und Gas-Aktien um 1,9 Prozent, nachdem er über weite Strecken des Kriegs stark von den hohen Ölpreisen profitiert hatte. Der Index der rohstoffnahen Basic Resources verlor 2,2 Prozent. Kritische Kommentare zur Containerschifffahrt drückten Hapag Lloyd (-11,9%). Auch Kühne & Nagel sowie Moeller Maersk standen mit Abschlägen um die 4 Prozent stark unter Druck.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Die größten Gewinner im DAX stellten die Lieferdienste Hellofresh (+10,4%) und Delivery Hero (+15,8%). Hier hatte sich Exane BNP positiv geäußert und die Aktien hochgestuft, Hellofresh sogar auf "Outperform". Dies führte zu starken Eindeckungen von Leerverkäufen. Auf der Verliererseite standen FMC, die 1,2 Prozent verloren. In der zweiten Reihe fielen K+S um 10,2 Prozent zurück. Der Düngemittelkonzern hat zuletzt stark von den Sanktionen gegen die Kali-Unternehmen aus Russland und aus Belarus profitiert. Und auch Rheinmetall litten mit einem Minus von 4,3 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Daneben standen zahlreiche Ausblicke von Unternehmen im Rahmen ihrer Bilanzzahlen für das Jahr 2021 im Fokus. So stiegen Pfeiffer Vacuum um 10,5 Prozent und Nordex um 3 Prozent. Auch bei Cancom (+6,6%) und GFT (+3,8%) ging es deutlich nach oben. Bei Aroundtown (-0,6%) kam der Ausblick nicht gut an.
XETRA-NACHBÖRSE
In einem leicht befestigten Gesamtmarkt verteuerten sich Formycon um 12 Prozent. Das Unternehmen übernimmt das Biosimilar-Geschäft der Athos KG, die sich über eine Kapitalerhöhung an der Münchener Formycon AG beteiligt. Das Volumen der von Formycon zu erbringen Gegenleistungen für die Transaktionen der Vereinbarung belaufe sich auf rund 650 Millionen Euro. Encavis gewannen mit Aussagen zur Dividende und zur Zukunft 4,7 Prozent. Wie das SDAX-Unternehmen mitteilte, soll die Dividende für 2021 um 2 Cent auf 30 Cent je Aktie steigen. Im laufenden Jahr rechnet Encavis mit einem Umsatz- und Ergebniswachstum.
USA - AKTIEN
Fest - Rückenwind erhielten die Aktienkurse von der Nachricht, dass bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über einen Waffenstillstand Fortschritte erzielt wurden. Stützend wirkten auch die erneut deutlich fallenden Ölpreise, die Inflationssorgen linderten. Etwas Störfeuer kam vom Anleihemarkt. Vorübergehend gab es eine inverse Zinsstrukturkurve, bei der die Rendite zweijähriger Schuldtitel höher ist als die der zehnjährigen, was sich in der Vergangenheit als Hinweis auf eine Rezession erwiesen hat. Unitedhealth (-0,5%) standen im Blick mit dem Kauf des Pflegedienstleisters LHC (+5,9%) für 5,4 Milliarden Dollar. Eine Personalie trieb Fedex um 3,7 Prozent nach oben. Der 77-jährige Gründer des Logistikunternehmens, Frederick Smith, wird nach rund fünf Jahrzehnten an der Spitze von Bord gehen. Der bisherige operative Geschäftsführer Raj Subramaniam soll am 1. Juni das Ruder übernehmen.
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March 30, 2022 01:35 ET (05:35 GMT)