Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Die europäischen Märkte stehen vor einem starken Start in die zweite Jahreshälfte, nachdem der erste Wahlgang in Frankreich die rechtsextreme Partei Nationale Rallye (RN) in Führung gebracht hat, allerdings mit einem geringeren Anteil als von einigen Umfragen vorhergesagt, was den Euro auf ein Zweiwochenhoch steigen ließ.

Die Exit Polls, die mit den Meinungsumfragen übereinstimmten, zeigten, dass die RN-Partei von Marine Le Pen in der ersten Runde die Nase vorn hatte. Sie erhielt rund 34% der Stimmen und lag damit deutlich vor den linken und zentristischen Konkurrenten.

Die Chancen, dass die euroskeptische, einwanderungsfeindliche RN in der nächsten Woche an die Macht kommt, bleiben jedoch ungewiss und werden von den politischen Absprachen ihrer Rivalen in den kommenden Tagen abhängen, da der Kuhhandel bereits im Gange ist.

Die besser als befürchtet ausgefallenen Ergebnisse gaben dem Euro Auftrieb und die Gemeinschaftswährung erreichte mit $1,076175 ein Zwei-Wochen-Hoch, während die Aktienfutures um 1% und die französischen OAT-Futures (Anleihen) um 0,12% zulegten.

Der breitere französische Markt wird wahrscheinlich Auftrieb erhalten, zumal der Blue-Chip-Index CAC 40 um 6% gefallen ist, seit der französische Präsident Emmanuel Macron das Parlament aufgelöst hat.

Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die Woche noch volatil sein könnte, da die RN bei der Stichwahl am nächsten Sonntag eine Mehrheit erlangen könnte.

Händler und Märkte sind besorgt darüber, dass sowohl die Rechtsextremen als auch das Linksbündnis, das am Sonntag den zweiten Platz belegte, große Ausgabenerhöhungen zu einem Zeitpunkt versprochen haben, an dem Frankreichs hohes Haushaltsdefizit die EU dazu veranlasst hat, disziplinarische Maßnahmen zu empfehlen.

Neben Frankreich bereitet sich auch Großbritannien auf die Parlamentswahlen am Donnerstag vor, bei denen ein erdrutschartiger Sieg der oppositionellen Labour Party erwartet wird.

Das Pfund Sterling hat sich im Juni zwar etwas erholt und ist im Laufe des Monats um fast 1% gefallen, aber die Zukunft der Währung hängt davon ab, ob die nächste Regierung die verunsicherten Anleger davon überzeugen kann, dass ihre Pläne zur Sanierung der stagnierenden Wirtschaft glaubwürdig sind.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Montag beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: Inflation in Deutschland im Juni, PMI-Daten für Juni aus der Eurozone und Deutschland