Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Rae Wee

Die europäischen Märkte werden zu einem recht ruhigen Handelstag erwachen, da London wegen eines Feiertags geschlossen ist und auf dem Wirtschaftskalender wenig steht, was der jüngsten Zinssenkungsrallye im Wege stehen könnte.

Die Anleger hoffen, dass sich der Anstieg der Risikobereitschaft nach den relativ zurückhaltenden Äußerungen des Vorsitzenden der US-Notenbank Jerome Powell zu den US-Zinsaussichten in dieser Woche fortsetzt, nachdem die Wall Street und der MSCI World Index am Freitag Drei-Wochen-Höchststände erreicht hatten.

Der MSCI Asia ex-Japan Index kletterte am Montag auf den höchsten Stand seit Februar 2023, während die Aktien auf dem chinesischen Festland nach der Rückkehr aus der verlängerten Pause zum Tag der Arbeit einen soliden Start hinlegten, ein Zeichen dafür, dass die fragile Anlegerstimmung endlich umschlägt.

Sogar das lange Warten auf eine solide Erholung der chinesischen Wirtschaft scheint Früchte zu tragen. Ein privater Indikator zeigt, dass der Dienstleistungssektor des Landes expandiert, wenn auch mit geringerem Tempo. Das Wachstum der Auftragseingänge hat sich beschleunigt und die Stimmung in der Wirtschaft ist im letzten Monat solide gestiegen.

Andernorts waren die Gewinne in den USA im Großen und Ganzen stark und die Prognosen der Unternehmen im Allgemeinen optimistisch, die Fed scheint vor einer weiteren Zinserhöhung zurückzuschrecken und die Anzeichen für schwächere Wirtschaftsdaten halten die Hoffnung auf Zinssenkungen in diesem Jahr am Leben.

Die Bedingungen für die Finanzmärkte weltweit und in den Schwellenländern haben sich in der vergangenen Woche deutlich entspannt und sind nun so locker wie seit dem 22. März nicht mehr, wie die Indikatoren für die finanziellen Bedingungen von Goldman Sachs zeigen.

In dieser Woche stehen zahlreiche Redner der Fed auf dem Programm, und Anleger, die auf einen möglichen Zinssenkungszyklus in diesem Jahr setzen, erwarten, dass die Entscheidungsträger nach dem positiven US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag aus dem gleichen Topf wie Powell singen werden.

Und während niedrigere US-Zinsen den Druck auf die meisten anderen Währungen lindern würden, hätte dies in Japan nur eine minimale Auswirkung, da die starken Zinsunterschiede wahrscheinlich bestehen bleiben.

Nach der mutmaßlichen Intervention der japanischen Behörden in der vergangenen Woche, die die Währung innerhalb einer Woche um etwa acht Yen schwanken ließ, geriet der Yen am Montag wieder ins Hintertreffen.

Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die japanischen Behörden nicht zum letzten Mal in den Stunden mit geringer Liquidität zugeschlagen haben. Das könnte den Montag in Europa zu einem günstigen Zeitpunkt für eine weitere Runde von Yen-Käufen machen.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Montag beeinflussen könnten:

- Deutschland HCOB Dienstleistungs-PMI (April)

- Frankreich HCOB PMI für Dienstleistungen (April)

- Erzeugerpreise der Eurozone (März)