FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit Abgaben in den Montag gestartet. Vor der "Notenbankwoche" mit allein fünf erwarteten Zinserhöhungen dürften Marktteilnehmer zunächst in Deckung gehen, heißt es im Handel. Am Freitag sei dann mit dem Großen Verfalltag an den internationalen Terminbörsen auch gleich das Börsenjahr de facto zu Ende, da danach nur noch Weihnachten im Fokus stehe. Der DAX verliert 0,5 Prozent auf 14.299 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 3.922 Punkte nach.

Im Fokus stehen die Notenbanken aus den USA und Europa. Während bei der US-Notenbank mehrheitlich auf eine Erhöhung um 50 Basispunkte gesetzt wird, ist man sich bei der EZB nicht einig. Problematisch sei hier, dass es um mehrere Stellschrauben gehe: Nämlich um die Zinserhöhung und die eventuelle Ankündigung von Plänen zur Quantitativen Straffung (QT). Bei einer Erhöhung um 75 Basispunkte könnte das QT weiter nach hinten geschoben werden. An den Märkten wird indes eine Erhöhung von nur 50 Basispunkten mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit eingepreist.


   US-Verbraucherpreise vor US-Notenbankentscheidung 

Vor den Notenbankentscheidungen stehen am Dienstag noch die wichtigen US-Verbraucherpreise (CPI) an. Sie werden mit besonderer Spannung erwartet, da die Erzeugerpreise (PPI) am Freitag nicht den erhofften Befreiungsschlag erbracht hatten. Zwar sanken die Jahresdaten zum Vormonat und stützten damit die These vom Überschreiten des Inflationshöhepunktes, allerdings in geringerem Ausmaß als erwartet.

Kräftig nach oben um 4,2 Prozent geht es mit den Aktien der London Stock Exchange (LSE). Hier treibt die Nachricht, dass sich Microsoft mit rund 4 Prozent an dem Börsenbetreiber beteiligen will. Die positive Kursreaktion sei aber eher als Anerkennung zu verstehen, denn Relevanz für den Markt habe sie nicht: Microsoft habe die Aktien als Paket von Blackstone und anderen erworben und keinerlei Indikationen gegeben, dass eine Aufstockung geplant sei.

Clariant fallen um 3,4 Prozent. Das schweizerische Chemie-Unternehmen will rund 225 Millionen Franken auf seine Fabrik in Rumänien abschreiben. Dies werde sich in den Gesamtjahreszahlen für 2022 niederschlagen. Die Ziele für 2025 wurden bestätigt.

Für Airbus geht es 0,8 Prozent nach oben. Grund seien Kreiseberichte, wonach Air India einen Großauftrag in historischem Umfang bei Airbus und Boeing abgeben könnte, heißt es im Handel. Im Gespräch sei eine Erneuerung der indischen Flugzeugflotte im Umfang von rund 500 Maschinen.


   Fusion im Nahrungsmittelzutaten-Sektor 

Für einen kräftigen Kurssprung bei Chr. Hansen von 26,5 Prozent auf 561,60 Dänische Kronen sorgt die Ankündigung eines Zusammenschlusses mit Novozymes. Deren ebenfalls in Kopenhagen notierte Aktien fallen um 9,9 Prozent. Beide Biotech-Unternehmen werden zusammen einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro erzielen. Ein Händler ergänzt, die Bewertung könnte im Bereich Nahrungsmittelzutaten auch teilweise auf Symrise übertragen werden. Daher steigen deren Aktien im frühen Handel um 2,9 Prozent.

Daneben sorgen Analysten-Kommentare für Bewegung. So hat RBC Beiersdorf (+0,8%) auf "Sectorperform" von "Underperform" erhöht. Daneben soll JP Morgan laut Angaben aus dem Handel das Papier der Deutschen Börse (-0,6%) auf "Neutral" gesenkt haben.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.922,00        -0,5%      -20,62      -8,8% 
Stoxx-50                3.758,15        -0,6%      -21,29      -1,6% 
DAX                    14.298,94        -0,5%      -71,78     -10,0% 
MDAX                   25.455,65        -0,6%     -148,53     -27,5% 
TecDAX                  3.037,08        -0,2%       -6,44     -22,5% 
SDAX                   12.203,53        -1,0%     -122,87     -25,7% 
FTSE                    7.459,24        -0,2%      -17,39      +1,2% 
CAC                     6.650,37        -0,4%      -27,27      -7,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       1,92                    -0,01      +2,10 
US-Zehnjahresrendite        3,55                    -0,03      +2,04 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:09  Fr, 17:24    % YTD 
EUR/USD                   1,0540        +0,1%      1,0517     1,0539    -7,3% 
EUR/JPY                   144,26        +0,2%      143,93     143,74   +10,2% 
EUR/CHF                   0,9855        +0,2%      0,9851     1,0722    -5,0% 
EUR/GBP                   0,8603        +0,1%      0,8604     0,8568    +2,4% 
USD/JPY                   136,86        +0,2%      136,84     136,37   +18,9% 
GBP/USD                   1,2250        -0,1%      1,2226     1,2301    -9,5% 
USD/CNH (Offshore)        6,9787        +0,2%      6,9737     6,9629    +9,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.928,80        -1,0%   16.936,70  17.177,92   -63,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  70,69        71,02       -0,5%      -0,33    +2,0% 
Brent/ICE                  76,12        76,10       +0,0%      +0,02    +5,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 128,58       139,11       -7,6%     -10,54  +124,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.790,46     1.797,52       -0,4%      -7,06    -2,1% 
Silber (Spot)              23,45        23,47       -0,1%      -0,02    +0,6% 
Platin (Spot)           1.026,45     1.029,10       -0,3%      -2,65    +5,8% 
Kupfer-Future               3,85         3,88       -0,8%      -0,03   -12,8% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 12, 2022 03:45 ET (08:45 GMT)