Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat angesichts der jüngsten Inflationszahlen eine "Kehrtwende" festgestellt. "Die deutsche Inflationsrate ist im Dezember deutlich zurückgegangen und hat die 10-Prozent-Marke ein ganzes Stück hinter sich gelassen", sagte der Wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. "Mit dem deutlichen Rückgang dürfte nun die Kehrtwende bei der Inflation geschafft sein", meinte Dullien. "Solange es keinen neuen, heftigen Energiepreisschock gibt, dürften wir auf absehbare Zeit in Deutschland nun keine zweistelligen Inflationsraten mehr sehen."

Wichtigster Treiber für den Rückgang sei ein Abflauen der Energiepreisinflation gewesen. Zum einen habe der Bund im Dezember die Abschlagszahlung für Gas- und Wärmekunden übernommen, zum anderen seien die Benzinpreise zurückgegangen. Es sei zwar möglich, dass es im Januar noch einmal einen leichten Anstieg der Inflationsrate gebe, weil die dann greifende Gaspreisbremse weniger entlaste als die Übernahme des kompletten Abschlags im Dezember, danach dürfte es aber für den Rest des Jahres im Trend mit der Inflation abwärts gehen. "Für das Gesamtjahr 2023 rechnen wir nur noch mir einer Inflation von rund 5 Prozent", erklärte der Ökonom.

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January 03, 2023 08:32 ET (13:32 GMT)