Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet zeigt sich optimistisch, am 16. Januar mit einem von ihm und Gesundheitsminister Jens Spahn vertretenen "Kurs der Mitte" zum CDU-Vorsitzenden gewählt zu werden. "Für mich ist entscheidend, nicht Umfragen zu gewinnen, sondern am nächsten Samstag eine Mehrheit zu haben, und da bin ich ganz zuversichtlich", sagte Laschet im ARD-Morgenmagazin. Es gehe "um mehr als um aktuelles Krisenmanagement", es gehe darum, wie die CDU in den nächsten Jahren aussehen solle.

"Da werben wir für den Kurs der Mitte", erklärte der CDU-Politiker. Mit dem Ausscheiden von Angela Merkel beginne eine "neue Zeit", in der viel Kontinuität dieser Politik der Mitte erhalten, aber auch über ein Modernisierungsjahrzehnt geredet werden müsse. Dass es sich um eine Fortsetzung der Politik Merkels handeln werde, wies er zurück. "Das ist ja eher ein Kompliment, aber ich glaube, wir sind schon sehr unterschiedlich", erklärte Laschet.

Unterdessen berichtete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel, bei der Kandidatur für den Parteivorsitz der CDU lasse Spahn seinem Parteikollegen Laschet zwar den Vortritt, verfolge hinter den Kulissen aber offenbar weitergehende eigene Ziele. Demnach habe Spahn zum Jahresende 2020 seine Chancen für eine Kanzlerkandidatur im kommenden Jahr sondiert. Wie ein halbes Dutzend CDU-Mitglieder bestätigten, habe sich Spahn in Telefonaten an Landtagsabgeordnete, Fraktionskollegen und Landesfunktionäre gewandt, um deren Haltung zu einer Kanzlerkandidatur zu ergründen.

Auch die Bild-Zeitung berichtete über Telefonate Spahns mit wichtigen Parteikollegen. Der Gesundheitsminister habe dabei gesagt, dass er über eine Kanzlerkandidatur auch dann nachdenke, wenn Laschet den CDU-Vorsitz übernehmen sollte.

(mit Material von AFP)

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January 08, 2021 03:15 ET (08:15 GMT)