Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für Versäumnisse beim Impfstart in Deutschland kritisiert und eine Befassung der am Dienstag geplanten Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der Länderchefs mit der Impfstoffstrategie verlangt. "Es war immer klar, der Impfstart ist der Punkt, wo das Licht am Ende des Tunnels dann gesehen wird, und jetzt stellen wir fest, wir stehen viel schlechter da als andere Länder", sagte Klingbeil im ARD-Morgenmagazin.

"Wir haben zu wenig Impfstoff bestellt, und es gibt kaum vorbereitete Strategien zusammen mit den Bundesländern." Dies liege in der Verantwortung Spahns. "Da müssen wir jetzt möglichst schnell wieder herauskommen", betonte der SPD-Generelsekretär, "deswegen muss das morgen bei der Runde der Ministerpräsidenten auch eine Rolle spielen". Laut dem Sender forderte er bilaterale Verträge mit dem Impfstoffhersteller Biontech. Es könne nicht sein, "dass das Land, in dem der Impfstoff sogar erforscht wurde, am ende zu wenig Dosen davon hat".

Zuvor hatte Klingbeil in der Bild-Zeitung von Kanzlerin Merkel mehr persönliches Engagement beim Thema Impfen verlangt und sie aufgefordert, die Probleme zur "Chefinnensache" zu machen. Die Kanzlerin und Spahn müssten die Pharmaunternehmer an einen Tisch holen und prüfen, wie man die Impfstoffproduktion beschleunigen könne.

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January 04, 2021 02:53 ET (07:53 GMT)