TOKIO (awp international) - In Japan bleibt die Inflation weiter schwach. Wegen der sinkenden Rohstoffpreise verlangsamte sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder - die Notenbank muss daher weiter auf die erhoffte Belebung der Inflation warten. Die von den Währungshütern besonders stark beobachte Kernrate der Inflation, bei der schwankungsanfällige Preise für frische Nahrungsmittel herausgerechnet werden, betrug im Dezember 0,7 Prozent, wie die Regierung am Freitag in Tokio mitteilte.

Das ist der niedrigste Wert seit Mai und das erste Mal seit April, dass sich der Anstieg der Verbraucherpreise verlangsamt. Experten hatten zwar mit einem geringeren Anstieg als zuletzt gerechnet, aber zumindest noch ein Plus von 0,8 Prozent auf dem Zettel. Die Inflationsrate bleibt damit weiter deutlich hinter dem Zwei-Prozent-Ziel der Notenbank zurück. In Japan versuchen die Währungshüter seit vielen Jahren, die Inflation mit einer extrem lockeren Geldpolitik an diese Zielmarke zu bringen.

Die japanische Zentralbank kämpft gegen die Gefahr von sinkenden Preisen. Diese bergen generell das Risiko, dass Verbraucher den Kauf von grösseren Konsumgütern in der Hoffnung auf billigere Preise aufschieben und damit die Konjunktur abwürgen. Einen Zeitplan zur Erreichung des Zwei-Prozent-Ziels hat die Notenbank mittlerweile aufgegeben, sie rechnet aber in diesem Jahr mit einem Anstieg der Inflationsrate auf mehr als ein Prozent./zb/bgf/mis