TOKIO (awp international) - In Japan kommt die Entwicklung der Verbraucherpreise trotz einer extrem lockeren Geldpolitik weiterhin nicht in Fahrt. Der wichtige Index für die Preise für Konsumgüter ohne frische Lebensmittel ging nach Angaben der Regierung vom Freitag zum zehnten Mal in Folge zurück. Wegen der höheren Ölpreise verlangsamte sich der Rückgang im Jahresvergleich immerhin etwas.

Der schon länger anhaltende Rückgang der Verbraucherpreise ist ein Beleg für eine breite Zurückhaltung der Verbraucher und die schwache Entwicklung der japanischen Wirtschaft im Inland. Sie birgt zudem die Gefahr, dass Konsumenten ihre Kaufentscheidungen in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise weiter aufschieben.

Der Indikator sei im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent gesunken. Im November war der Index noch um 0,4 Prozent gefallen. Volkswirte hatten bei diesem Index, der massgeblich für die Notenbank zur Beurteilung der Preisentwicklung ist, mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.

Insgesamt legten die Verbraucherpreise im Dezember hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent zu und damit etwas stärker als von Experten erwartet. Die japanisch Notenbank orientiert sich jedoch an der Abgrenzung ohne frische Lebensmittel.

Die japanischen Währungshüter versuchen seit geraumer Zeit mit einer extrem lockeren Geldpolitik gegen die sinkenden Verbraucherpreise vorzugehen. Das angestrebte Inflationsziel von plus zwei Prozent musste bislang immer weiter in die Zukunft verschoben werden.

Im Grossraum Tokio - wo bereits die Daten für Januar vorliegen - fiel die Preisentwicklung etwas besser aus als Volkswirte prognostiziert hatten. Aber auch hier ging der Index für Konsumgüterpreise ohne frische Lebensmittel erneut zurück. Sie fielen um 0,3 Prozent. Erwartet wurde hingegen ein Rückgang um 0,4 Prozent.

Insgesamt legten die Verbraucherpreise im Grossraum Tokio um 0,1 Prozent zu. Die Daten für den Grossraum Tokio gelten aus richtungsweisend für das gesamte Land./zb/jha/