MÜNCHEN (dpa-AFX) - Insolvenzverwalter sehen mit dem Elektroauto eine Pleitewelle auf die deutsche Zulieferindustrie zurollen. Dabei dürften mehr als 100 000 Arbeitsplätze verloren gehen, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht im Deutschen Anwaltverein, Martin Prager, am Mittwoch in München.

Vom Kolben über das Getriebe bis zum Auspuff werden viele Teile beim E-Motor überflüssig. Das stelle hoch spezialisierte Zulieferer vor existenzielle Herausforderungen, vom Mittelständler bis zum Konzern. "Viele werden die Anpassung nicht schaffen", sagte Prager. Jedes neunte Unternehmen in einer strategischen Krise sei nicht mehr zu retten, das zeige eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. In der Autoindustrie hängen heute rund eine Million Arbeitsplätze am Benzin- oder Dieselmotor. Dass gut 100 000 verloren gingen, sei eine realistische Annahme, sagte Prager./rol/DP/jha