BERLIN (Dow Jones)--Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) spricht sich für finanzielle Sanktionen für Impfverweigerer aus. IW-Direktor Michael Hüther sagte der Wochenzeitung Die Zeit, er könne sich vorstellen, dass gesetzlich Versicherte, die sich ohne medizinische Begründung nicht impfen lassen wollen, einen Teil ihrer Behandlungskosten selbst tragen müssen, wenn sie sich mit Corona infizieren. Ein solcher "Selbstbehalt" könne die Bereitschaft zur Impfung erhöhen.

Hüther argumentierte, dass Impfgegner sich dem Solidargedanken der Krankenversicherung entziehen. Deshalb könne es im Umkehrschluss möglich sein, sie im Fall einer Corona-Erkrankung teilweise vom Versicherungsschutz auszunehmen.

Hintergrund ist, dass sich Umfragen zufolge nur ein Drittel der Deutschen schnellstmöglich impfen lassen wollen. Um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, sind aber Durchimpfungsraten von bis zu 80 Prozent nötig.

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January 06, 2021 08:38 ET (13:38 GMT)