WIESBADEN (dpa-AFX) - Wegen der günstigen Kredite vieler Hausbanken kommt die Bürgschaftsbank Hessen mit ihren Förderangeboten seltener zum Zug. "Unser Geschäft ist schwieriger geworden, wir bekommen häufiger die kniffligeren Fälle", sagte Geschäftsführer Michael Schwarz am Dienstag in Wiesbaden.

"Banken verfügen ja über Liquidität ohne Ende", ergänzte der zweite Geschäftsführer Norbert Kadau. Daher gebe es eine größere Konkurrenz untereinander um neue Kreditkunden: "Da passt eine Bürgschaftsbank schlecht dazu." Mit der guten Konjunktur verfügten zudem viele Unternehmen über eine so gute Ertragskraft, dass sie für Investitionskredite keine zusätzlichen Bürgschaften benötigten.

2015 sank somit das Volumen an Bürgschaften und Garantien im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 52 Millionen Euro. Damit sicherte die Bank Investitionen hessischer Kleinunternehmer und Mittelständler in Höhe von 140 Millionen Euro ab (2014: 124 Mio Euro).

Die Ausfallquote habe 2015 bei 3,3 Prozent gelegen - nach 2 Prozent im Jahr zuvor. Nach den Worten von Schwarz ist dieser Anstieg auf eine zufällige Häufung innerhalb eines Monats zurückzuführen und nicht darauf, dass die Bank mehr Fälle mit höherem Risiko angenommen habe. Für 2016 rechnet das Institut mit einem Geschäft in ähnlicher Größenordnung wie im vergangenen Jahr./löb/DP/fbr